Windows 8 – ein kleiner Blick in die Zukunft
Windows ist im Consumer-Bereich nach wie vor das am weitesten verbreitete PC-Betriebssystem. Selbst mit eher enttäuschenden Versionen wie Windows Vista hat Microsoft noch mehrere Milliarden an Umsatz gemacht.
Nachdem Windows 7 als Erfolg gesehen wurde, wird mit Spannung erwartet, ob Microsoft mit Windows 8 an diesen Erfolg anschließen kann. Dieses soll im Laufe des Jahres 2012 auf den Markt kommen. Und während Windows 7 eine eher unspektakuläre Evolution von Windows Vista war, gibt es in Windows 8 zumindest eine radikale Neuerung.
Metro als radikalste Neuerung
Am meisten Beachtung hat eben das neue Interface namens „Metro“ bekommen. Das Metro-Bedienkonzept wurde von den (wenig erfolgreichen) Windows Phones übernommen. Die Taskleiste, auf der ansonsten ausgeführte Programme und geöffnete Ordner angezeigt werden, fehlt dort völlig. Auch der klassische Startknopf in der linken unteren Ecke fehlt komplett.
Stattdessen gibt es sogenannte „Kacheln“. Diese Kacheln können mit HTML5 und JavaScript gestaltet werden. Die Verwendung von JavaScript erlaubt auch, dass dynamische Inhalte eingebunden werden. Der Desktop ist damit keine Ansammlung von Programm-Symbolen, sondern kann auch als Informationszentrale fungieren. Beispielsweise können gleich RSS-Feed, Facebook- und Twitter-Streams oder andere externe Inhalte eingebunden werden.
Auch wenn Windows Phone 7 sich bisher nicht durchsetzen konnte, so wird das Bedienkonzept allgemein gelobt. Microsoft ist überzeugt, dass dieses Konzept – wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat – für viele Anwendungsfälle besser geeignet ist. Der Hauptgrund dieser Änderung ist aber die zunehmende Verbreitung mobiler Computer. Microsoft glaubt auch, dass immer mehr Tablets verkauft werden und der klassische PC in Privathaushalten an Popularität verlieren wird. Mit dem bisherigen Bedienungskonzept war der Software-Riese aus Redmond aber auf Tablets nicht erfolgreich. iOS und Android haben bewiesen, dass andere Bedienkonzepte auf Touchscreens eben viel besser funktionieren.
Wer sich jedoch mit der neuen Oberfläche nicht anfreunden kann, der wird nicht zu dessen Nutzung gezwungen. Es gibt immer noch die Möglichkeit, auf die alte Oberfläche umzusteigen, auch wenn Metro als Standard voreingestellt ist.
Was sonst noch neu ist
Abseits von Metro gibt es natürlich eine Reihe von weiteren Verbesserungen:
· Wenig verwunderlich springt auch Microsoft auf den App-Trend auf. Nicht nur die Oberfläche nähert sich also den Smartphone-Betriebssystemen an. Der Windows App Store wird aber im Gegensatz zum Apple App Store nur optional sein – eine zentrale Quelle, bei der man alles unter einem Dach findet. Trotzdem kann man weiterhin von überall Programme downloaden und installieren.
· Windows 8 wird USB 3.0 unterstützen. Dieser Standard ist in der Theorie rund 10-mal schneller als das bisher übliche USB 2.0. Daneben wird man beispielsweise ISO-Files direkt mit den Explorer laden können und benötigt keine Spezialprogramme wie DaemonTools.
· In den Bereich Detailverbesserungen fallen wohl die Änderungen am Windows Explorer. Hier wird die Ribbon-Leiste (bekannt aus Office 2007 und Office 2010) eingebaut, das Kopieren und Verschieben von Dateien soll außerdem vereinfacht und beschleunigt werden.
· Außerdem werden zukünftig neben x86-Prozessoren auch ARM-Prozessoren unterstützt. Auch das ist dem Tablet-Trend geschuldet, denn gerade auf mobilen Plattformen werden ARM-Prozessoren viel öfter verwendet.
Ob Windows 8 an den Erfolg von Windows 7 anschließen kann, wird sich erst zeigen. Dagegen spricht, dass es außer Metro und anderen Tablet-Optimierungen keine großen Neuerungen gibt – und gerade Metro stehen bisher noch viele skeptisch gegenüber. Andererseits muss auch angemerkt werden, dass auch Windows 7 mit keinen revolutionären Neuerungen aufwarten konnte. Auch erste Tester des neuen Windows 8 können Windows nicht klar einordnen. So lautet etwa das Resümee des Windows8-Tests von futurezone.at: „Revolution mit Absturzpotenzial“. Vieles wurde geändert und kann auch als Verbesserung angesehen werden – fraglich ist aber, ob sich die Nutzer umgewöhnen werden.
Dieser Gastartikel wurde von Thomas verfasst. Er schreibt u.a. regelmäßig auf den Blog Tech-News.at.
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