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Die CD ist 30 Jahre alt geworden – Gastartikel

Ein paar historische Informationen zur CD

Die CD ist ein wichtiger Bestandteil der heutigen Unterhaltungsindustrie. Die meisten Leute besitzen die Möglichkeit, diese Scheiben abzuspielen und über diese Technologie Musik oder Hörbücher beziehungsweise Hörspiele zu konsumieren.

Selbst die Generation, die noch mit Schallplatten aufgewachsen ist, hat sich mittlerweile mit den deutlich kleineren Scheiben angefreundet. Natürlich gibt es auch heute noch einige Nostalgiker, die weiterhin nur LPs besitzen, aber diese Menschen sind insgesamt schon in der Unterzahl. Obwohl manche darauf schwören, dass die Klangqualität von herkömmlichen Schallplatten anders und schöner ist. Diese Empfindung könnte aber daran liegen, dass, besonders Menschen ab 40, mit dem Hören von Schallplatten ganz besondere Erinnerungen an ihre Jugend verbinden. Diese emotionale Bindung an diesen Tonträger trübt den objektiven Blick auf die Qualität sicherlich ein wenig. Es lässt sich schließlich nicht von der Hand weisen, dass CDs einen großen Fortschritt bedeuten. Allein die wesentlich kompakter Größe und die Speicherkapazität seien hier als Gründe aufgeführt.
In den 60er und 70er Jahren waren nicht nur Schallplatten, sondern auch die sogenannten MCs recht populär. Natürlich waren auch diese zunächst hauptsächlich mit Musik bespielt, aber wer von der jüngeren Generation erinnert sich nicht gerne an die Hörspielkassetten aus der Kinder- und Jugendzeit? Mit den Jahren haben sich die Inhalte geändert, mit Benjamin Blümchen ging es los und steigerte sich dann über TKKG zu den Drei Fragezeichen. Heutzutage gibt es all diese Klassiker auf CD, aber auch hier hat die Erinnerung und die sentimentale Bindung an die Kindheit bei einigen bewirkt, dass an die eigenen Kinder die Tradition des Kassettenhörens weitergegeben wird.

30 Jahre und ein bisschen mehr
Im April 1981 begann nun die Vermarktung der CD. Der Stardirigent Herbert von Karajan gab zusammen mit den großen Firmen Sony und Phillips den Startschuss für die professionelle Vermarktung dieser Scheiben. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wohl selbst sie selber nicht, was für ein historischer Schritt da begangen wurde, denn die Compact Disc wurde von nun an über viele Jahre der Marktführer im Bereich Tonträger.
Genau genommen liegt die Geburtsstunde dieser Erfindung aber noch zwei weitere Jahre zurück. Bereits 1979 wurde die allererste CD in die Kameras gehalten. Die Größe war dem Durchmesser der Audio-Kassetten angepasst. Dieser Betrug 11 Zentimeter.
Über die Größe der Speicherkapazität gibt es eine Geschichte, dessen Wahrheitsgehalt nicht bewiesen werden kann, aber nehmen wir sie einfach als schöne Legende. Der damalige Vizepräsident von Sony war ein großer Verehrer von Beethoven, ganz besonders gefiel ihm die berühmte Neunte Sinfonie dieses Komponisten. Seine Lieblingsversion dauerte genau 66 Minuten. Also machte er den Vorschlag, dass die Speicherkapazität einer CD genau diese 66 Minuten umfassen sollte. Sein Traum war nämlich, die Neunte einmal komplett an einem Stück zu hören, ohne zwischendurch die Schallplatte wenden zu müssen. Am Ende einigte man sich dann auf 74 Minuten – angeblich weil die längste Version der Neunten eben diese Zeit dauert.
Wie gesagt, ob diese Geschichte nun der Wahrheit entspricht oder nicht – die CD wurde nun mit dem Durchmesser 12 Zentimeter und einer Spieldauer von 74 Minuten auf den Markt gebracht. Der Durchmesser des Innenloches entsprach dem einer niederländischen 10-Cent-Münze, da die Entwicklung ja hauptsächlich in den Niederlanden stattfand.
Die industrielle Produktion der CDs startete 1982 in Langenhagen bei Hannover. Einer der ersten Inhalte war das letzte ABBA-Album, welches schon gepresst wurde, als noch nicht einmal CD-Spieler auf dem Markt waren. Dieser wichtige Schritt wurde dann aber auch im Oktober 1982 realisiert. David Bowie war der erste Künstler, der all seine musikalischen Werke auf CDs pressen ließ.
Von nun an gab es einen rapiden Aufstieg der Compact Disc. Bereits 1985 vollbrachten die Dire Straits das Kunststück, dass sich ihr Album über eine Million Mal verkaufte. Natürlich lag das auch daran, dass sie mit ihrer Musik den Geschmack von vielen Leuten trafen – wäre die CD von Musikfans aber komplett abgelehnt worden, hätte auch dieses Album keine großen Verkaufszahlen erreichen können.
Ursprünglich war die CD nur als Audio-Medium gedacht gewesen, aber die Entwickler entdeckten schnell weiteres Potenzial, das sich in dieser Scheibe verbarg. Mehr und mehr wurde sie zum allgemeinen Speichermedium. 1985 wurden die sogenannten CD-ROMs ebenso, wie wiederbeschreibbare Scheiben hergestellt. Durchsetzen konnten sich diese Techniken für den PC allerdings erst richtig, mit dem Aufkommen von verschiedenen Computerspielen. Heute kennt man die Scheiben nicht nur für CD-Spieler und Computer, sondern auch als DVD.

Die CD – ein veraltetes Prinzip?
Der Aufstieg der CD sucht in der Unterhaltungsindustrie wirklich seines gleichen. In den 80er und auch noch in den 90ern war die Compact Disc DAS Musikmedium überhaupt. Doch besonders im technischen Bereich wird immer weiter an Fortschritten getüftelt. Wenn eine neue Technologie auf dem Markt ist und alle begeistert scheinen, wird hinter verschlossenen Türen schon wieder nach Möglichkeiten gesucht, die Technik weiter zu verbessern und noch praktikabler zu machen. So droht vielen Erfindungen, die als revolutionär oder besonders fortschrittlich galten, letztlich dasselbe Schicksal. Die Technik wird sich immer weiter entwickeln und somit wird wohl kaum eine Technologie einen sehr großen Zeitraum überdauern.
Bei der CD begann der Abstieg mit der Idee der Digitalisierung. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde diese Technik am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen entwickelt – das Format MP3 war geboren. Der Vorteil daran ist, dass sich die Musikdateien auf etwa ein Zehntel der CD-Größe reduzieren lassen.
Begünstigt wurde die Popularität von MP3-Formaten durch die weltweit steigende Nutzung des Internets. Es ist mittlerweile wirklich einfach, sich die Musik, die man hören möchte, als MP3 aus dem Netz zu ziehen. Viele Anbieter haben die Chance dieses Marktes erkannt und nutzen sie. Apple startete 2003 mit dem Online-Verkauf von Musik und ist damit mittlerweile zum weltgrößten Musikverkäufer aufgestiegen.
Online-Käufe machten im vergangenen Jahr bereits etwa 30 Prozent des weltweiten Musikgeschäftes aus – Tendenz steigend.
Durch stetige Weiterentwicklung stehen die Download-Formate den CDs in puncto Qualität auch nicht mehr nach.
Der Niedergang der Compact Disc ist also eingeläutet. Doch ähnlich wie bei den Schallplatten gibt es auch heute viele, die einfach mit den CDs aufgewachsenen sind und sich mit der Digitalisierung noch nicht ganz anfreunden können. Die Zeit wird zeigen, welche Entwicklung sich durchsetzt oder ob beide möglicherweise auch nebeneinander Bestand haben können.


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