Lange Zeit habe ich mir immer gedacht – einen Kartenleser für iOS – wer braucht so etwas schon? Da kann ja der Markt wirklich nicht groß sein! Bis ich dann letztens auf der Suche nach einer portablen und leichten Lösung war um Fotos auf einem längeren Wander-Trip zwischen zu sichern. Es gibt dafür schon den einen oder anderen interessanten Ansatzpunkt wie z.B. SD bzw. eine Micro-SD Karten Kopierstationen. Aber sorry …die wirkten zum Teil wie aus dem letzten Jahrhundert, waren viel zu groß und zu schwer – oder was auch noch ganz häufig der Fall war – einfach zu langsam beim Kopiervorgang. Bei den Datenmengen, welche eine normale Kamera produziert, kommt man einfach mit 5 MB/s Übertragungsgeschwindigkeit nicht weit. Tja, und wer hier denkt – der eine oder andere Spezialgeräte-Hersteller mit mobiler Festplatte würde hier schon etwas schneller arbeiten – der irrt. Zwar kommt man hier auf Übertragungsraten von rund 15 MB/s – aber so richtig schnell ist ANDERS.
Dafür gibt man dann im Normalfall ein paar hundert Euro aus und bekommt eine alte mechanische Festplatte, mit schlechten Übertragungsraten von der SD. Dafür packen die Hersteller noch WLAN und ne Powerbank rein – damit mit das Ding richtig schwer und unhandlich wird. Dies mag ja im 15 Kilo schweren Fotorucksack keine Rolle spielen – aber für extreme Wandertouren ist dieses Mehrgewicht einfach nicht vertretbar.
Als ich mir den Markt dann so angesehen habe musste ich enttäuscht feststellen – so wirklich geniale Lösungen mit wenig Gewicht gibt es leider nicht. Nachdem ich mir schon Pläne zurecht gelegt hatte, wie ich eine kleine und leichte Kopierstation wohl am einfachsten mit einem Raspberry Pi bauen könnte – stolperte ich bei der Suche nach einem Kartenleser – über diesen PhotoFast CR-8800 und dachte mir – yo – Du hast ein Smartphone mit so viel freiem Speicher – warum sollte man nicht diesen nutzen um seine Fotos zu sichern. Denn das iPhone hast eh immer dabei – sei es als Wanderkarte – Reiseführer – Taschenlampe – oder eben ganz klassisch, als Kommunikationsmittel. Warum also nicht den Funktionsumfang noch etwas erweitern und dieses als Backup Gerät für die geschossenen Fotos nehmen.
Den Bestell-Button bei Amazon gedrückt und was soll ich sagen – ich bin begeistert!
Die Integration ist wirklich genial gelöst und die Software funktioniert im Zusammenspiel mit meinem iPhone 7 ohne Probleme.
Der Speed des Leser war vom Hersteller mit 30 MB/s angegeben, was jetzt kein Top-Geschwindigkeit ist – aber mit der man leben kann. Zumal man nicht bei jedem Vorgang alle Bilder übertragen muss. Mein persönlicher Speedtest hat die Herstellerangabe leider nicht bestätigen können – aber bei 500 MB in etwas unter 20 Sekunden kommt man dennoch auf rund 25 MB/s. Dies ist immer noch deutlich höher, als so manch ein anderer Fotospeicher oder Kopierstation dies schafft.
Und so funktioniert es:
USB Kartenleser einstecken – das Smartphone startet nach Bestätigung automatisch die Software
Dateien ähnlich wie beim Dateiexplorer auswählen und übertragen
Die Dateien werden dann in den IN-APP-Speicher der PhotoFast One App übertragen!
Fertig!
Wer schon mal mit Dateien über einen Explorer gearbeitet hat, wird sich mit der Software ohne Probleme zurecht finden.
Was dann?
Hat man die Fotos oder die Dateien erst mal am iPhone oder iPad, kann man diese von dort aus entweder direkt in die Cloud oder in den interen Kamera-Roll des iOS Endgerätes verschieben. Das ganze geht natürlich auch in umgekehrter Richtung. D.h. ihr könnt über diesen Weg auch die Fotos vom Kamera Roll auf eine externe Micro-SD Karte speichern.
Als mögliche Speicherorte stehen folgende Ablagen zur Verfügung:
In-APP-Speicher
Externer Speicher
iOS Kamera Roll
Dropbox
Google Drive
iCloud Drive
OneDrive
GoPro Album
Das ganze funktioniert natürlich nicht nur für Fotos, sonder auch für Video und Audio Files. Alle Medien können direkt über einen entsprechenden Viewer in der App ohne Umwege betrachtet werden.
Was kann die App bzw. der Kartenleser noch?
Audio-Rekorder:
Nimmt Audio Files im m4a Format auf. Nun ja – vielleicht für Reporter interessant.
Datensicherung:
Bilder aus sozialen Netzwerken wie z.B. FB Alben, Instagram oder Tumblr können gesichert werden. Zudem kann man interne Datenbanken des iOS Gerätes exportieren und bei Bedarf wieder importieren. Der Kamera-Roll, der Kalender und die Kontakte können hierbei gesichert werden. Auch diese Funktion wird man wohl als Normalanwender nicht wirklich benötigen. Interessant ist hier wohl primär nur die Sicherung der Fotos aus dem iOS Gerät. Wobei man dies über den ganz normalen Explorer auch erledigen kann.
Video / Audio und Airplay
Diese Funktion ist dann meiner Meinung nach schon interessanter. Denn ihr könnt Euch zum Beispiel auf einer Mirco-SD Karte Eure Lieblingsfilme oder Eure Liebling-CDs mitnehmen und diese direkt abspielen ohne dass die Daten auf das iPhone übertragen werden müssen. Wer möchte kann dann sogar noch einen Schritt weiter gegen und das gerade laufende Video über Airplay an seinen TV senden.
Das waren dann auch schon die Basisfunktionen des PhotoFast CR-8800!
Kommen wir nun zur Hardware.
Diese mit den Abmessungen von 33 x 18 x 9 mm richt klein und ist etwa halb so groß wie ein gängiger USB Stick. Die Aufnahme der Micro-SD Karte ist ok und diese fällt auch nicht aus dem Stick heraus. Allerdings gibt es auch keinen Mechanismus um die Karte wieder aus dem Stick zu entfernen.
Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Das hätte man vielleicht besser machen können. Der Reader besteht primär aus farbigen Plastik und naja …was soll ich sagen …so fühlt er sich auch an. Wobei man zu keinem Zeitpunkt die Angst hat, dass der Reader bei etwas gröberer Handhabung direkt einen Schaden erleidet.
Fazit:
Der PhotoFast CR-8800 ist nicht nur wahnsinnig klein und leicht – nein er erfüllt auch die in ihn gesteckten Erwartungen. Zuerst mag man vielleicht vom Preis mit rund 40 Euro etwas zurück schrecken, aber ich kann Euch sagen, diese Ausgabe rentiert sich auf jeden Fall, wenn man sich solch einen Micro-SD-Kartenleser anschaffen möchte.
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