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Testbericht – WeTab – das kann das neue Tablet aus Deutschland

Das WeTab – die erste Konkurrenz zum iPad?

Mit der Vorstellung des iPad hatte Apple vor wenigen Monaten eine völlig neue Computerklasse ins Leben gerufen – die Table-PCs. Während die Amerikaner mit ihrem Produkt bereits große Erfolge feiern, haben einige Hersteller nachgezogen und ebenfalls ihre Modelle eines Table-PCs veröffentlicht.

Test WeTab – hier die Details

Seit Mitte September steht in den Regalen der deutschen Händler nun das WeTab, das sich in diversen Vorab-Tests als ernstzunehmende Konkurrenz zum iPad beweisen konnte. Was das Gerät des Herstellers mit dem passenden Namen WeTab GmbH, das nun zum Verkauf angeboten wird, wirklich leisten kann, erfahren Sie im folgenden Bericht.

Schneller Start
Der Table-PC legt gleich zu Beginn des Tests eine gute Figur hin. In weniger als einer halben Minute fährt das We-Tab hoch und kann sofort genutzt werden. Verantwortlich dafür ist der schnelle 1,66 GHz Intel Atom N450 Prozessor, der sich unter dem und Magnesium-Aluminium Gehäuse befindet. Als Betriebssystem dient dem WeTab MeeGo, ein auf Linux basierends System. Es ist sehr übersichtlich strukturiert und intuitiv zu bedienen.

Auffällig ist der integrierte Lüfter, der bei den Geräten der Konkurrenz fehlt. Leider erzeugt eben dieser Lüfter unter Volllast ein leises, aber dennoch wahrzunehmendes Geräusch. Schlimmer aber noch ist der Geruch, der nach Schaltkontakten und Plastik riecht. Es bleibt nur die Hoffnung, das diese Gerüche im Laufe der Zeit von selbst verschwinden.

Schwachpunkt Display
Das WeTab ist im Vergleich zum iPad deutlich schwerer, bringt 300 Gramm mehr auf die Waage und wiegt je nach Ausführung knapp ein Kilogramm. Dafür bietet das WeTab aber auch deutlich mehr Anschlüsse: zwei USB-Slots, Kartenleser, HDMI-Eingang und Kopfhörer. Das Display ist 11,6 Zoll groß und liefert scharfe und kontrastreiche Bilder, allerdings nur bei der Vorderansicht. Bei einem schrägen Blickwinkel wird das Display schnell schwarz und unlesbar. Liegt der Table-PC in der Hand, stellt das kein Problem dar. Legt man das WeTab allerdings auf den Tisch, wird der Blickwinkel ungünstig und das Display quasi unlesbar.
Ein weiteres Problem, das das WeTab im Test offenbarte, war der Sound. Er klingt etwas stumpf und blechern und kann nicht mit der Konkurrenz aus dem Hause Apple mithalten. Weder der Sound über die Lautsprecher, noch über die Kopfhörer konnte überzeugen.

Die Steuerung
Die Bedienung des WeTab erinnert stark an einem gewöhnlichen Computer. Auf einer Startseite sind alle installierten Apps versammelt. Leider ist die Startseite so lang, das man sich durch rauf- und runterscrollen mittels der Navigationsleiste durch alle Apps bequemen muss und die Passende zu finden.
Punkten kann das Gerät durch die praktischen Widgets, die sich ebenfalls auf der Startseite befinden. Dadurch kann der Nutzer bequem zwischen nützlichen Anwendungen wie der vorinstallierten Bing Maps wechseln. Die Steuerung selbst ist sehr komfortabel. Im Test reagierte das Display reaktionsschnell und genau auf alle Eingaben, besser ist es selbst beim iPad nicht. Verzichten muss der Nutzer allerdings auf nette Features wie einer Multitouch-Funktion oder dem Zoomen mit Fingergesten.
Ein ganz großes Manko ist aktuell die Empfindlichkeit des Gerätes. Selbst bei kleineren Wacklern kann es passieren, das das Bild ganz oder teilweise verschwindet. Nicht selten stürzt das WeTab daraufhin ab und muss neu gestartet werden. Die Entwickler haben bereits versprochen, schnellstmöglich für Abhilfe zu sorgen.

Die Anwendungen
Der Hersteller des WeTab verspricht den Kunden, ein vollwertiges Gerät zu erwerben, mit denen alle gängigen Anwendungen, vom Surfen im World Wide Web bis hin zum Nutzen von Office-Anwendungen, bequem genutzt werden können.
Momentan sind leider nur wenige Apps für das WeTab verfügbar. Das liegt auch daran, das das der Table-PC aktuell keine Android-Apps unterstützt. In wenigen Wochen, so verspricht es der Hersteller zumindest, wird es aber ein Update geben und dann soll das WeTab auch diese Apps nutzen können. In diesem Fall stünden dem Nutzer auf einen Schlag mehrere tausende Apps zur Verfügung.

Super-schnelles Internet
Besonders beim Thema Internet hat das WeTab im Test beeindruckt. Dank integriertem W-LAN werden alle Internetseiten in Sekundenschnelle und ohne Anzeigefehler geladen. Der große und vielleicht entscheidende Vorteil, den das WeTab gegenüber dem iPad hat, ist die Unterstützungen von Flash-Anwendungen. Jede Seite im Internet kann dadurch ohne Probleme aufgerufen werden. Nicht selten gucken Nutzer des iPad in die Röhre, weil der Homepage-Betreiber auf Flash setzt. Surft der Nutzer dagegen mit UMTS/HSDPA im Internet, ist Geduld gefragt. Immer wieder brach im Test die Internetverbindung ab, Webseiten wurden nicht vollständig geladen oder verschwanden einfach. Da hilft es auch nicht, das die getestete 32-Gigabyte-Version einen integrierten Sim-Karten-Steckplatz besitzt und kein zusätzlicher Adapter notwendig ist.

Office on Board
Vorinstalliert und kostenlos nutzbar ist OpenOffice, das beim WeTab dabei ist. Es handelt sich dabei um ein vollwertiges Office-Paket, mit denen alle gängigen Anwendungen, von der Texterstellung bis hin zur Tabellenkalkulation, genutzt werden können. Ebenfalls vorinstalliert sind ein Kalender sowie ein E-Mail Programm. Die Bedienung der Anwendungen ist insgesamt leicht und erfordert kaum Eingewöhnungszeit.

Und wieder das Display…
Das schwache Display macht sich auch beim Abspielen von bewegten Bildern bemerkbar. Mit einer ausreichenden Auflösung von 720 x 576 Pixel spielt es im Test gewöhnliche Videos fehlerfrei in guter Qualität ab, aufgrund starker Ruckler ist die Wiedergabe von HD-Videos hingegen eine Qual. Besteht der Wunsch, verfügbare HD-Videos dennoch abzuspielen, kann das bequem auf dem Fernseher geschehen. In diese Fall macht sich der integrierte HDMI-Anschluss bezahlt, auf den Nutzer anderer die Table-PCs verzichten müssen.

Kein Ausdauerkünstler
Versprochen hatte der Hersteller eine Akkulaufzeit von mindestens vier Stunden, leider kann das WeTab diese Vorgabe nicht erfüllen. Im Test ging dem Gerät schon nach knappen drei Stunden die Puste aus und musste aufgeladen werden. Ein Grund für den größeren Stromverbrauch im Gegensatz zu den Table-PCs der Konkurrenz mag das größere Display, der ständig laufende Lüfter oder einfach nur ein schwacher Akku sein. Negativ fiel im Test auch die Warnung auf. Lediglich ein Mal, wenn die Akkukapazität unter 20 Prozent fällt, wird eine Warnmeldung angezeigt. Nur kurze Zeit später wurde das Display im Test schwarz und verabschiedete sich. Ärgerlich, wenn die Arbeit bis dato nicht abgespeichert wurde.

Fazit
Das WeTab wurde groß angekündigt und soll der große Widersacher des iPad werden. Beim Verkaufsstart wurde allerdings klar, das der Table-PC "Made in Germany" unter einigen Kinderkrankheiten leidet. Viele Schwachstellen muss die WeTab GmbH aus der Bundeshauptstadt beseitigen. Sollte dem Unternehmen diese Arbeit gelingen, dann könnte das Produkt zumindest in Deutschland ein Erfolg werden. Es sprechen immerhin auch sehr viele Fakten für das WeTab. Da wäre die umfangreiche Ausstattung und die Funktionalität, die das iPad trotz höherem Preis nicht bieten kann. Getreu dem Motto "Rom wurde auch nicht an einen Tag erbaut" sollte dem WeTab etwas Zeit gewährt werden, damit es sich nach Beseitigung der Schwachstellen auf dem umkämpften Markt behaupten kann.


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5 Kommentare

  1. Was mich an den ganzen Tabletts noch stört ist entweder der schwache Akku oder das man damit einfach nicht machen kann, ausser surfen…
    Dennoch empfinde ich das WeTab als besser, gerade für mich der Oft mir einer Kamera unterwegs ist und nicht immer das schwere Macbook Pro mitschleppen will um sich die Fotos auch in größerer Auslösung anzuschauen…

    Ich denke mann muss einfach noch ein bissen warten bis die Entwicklung voran geht…

  2. Hallo Rene,
    genau aus diesem Grund habe ich auch so ein kleines mobiles Teil. Denn es kann mir niemand erzählen, er würde produktiv mit einem Tablet arbeiten!
    Für das iPad gibt es übrigens einen Foto-Connection Kit – damit kannst dann entweder die Digicam direkt per USB dran hängen, oder falls die Cam mit SD Karten arbeitet, diese in das iPad schieben!
    Ist zwar alles nicht perfekt – aber es funktioniert!

  3. Bei außergewöhnlichen Formaten wird es aber kritischer, dennoch, ich denke das dieser Markt noch einen schwung bekommt und man in 1 bis 2 Jahren auch ein gut nutzbares Gerät finden wird, mit dem sich wenigstens Unterwegs produktiv arbeiten lässt, wobei produktiv ja immer relativ ist…

  4. Naja, bei meiner Canon muss das Tablet Raw und JPEG Files verarbeiten können und das funktioniert recht gut! Was mir bei den Tablets einfach abgeht ist die Tastatur. Ich kann recht gut und schnell auf einer Hardware-Tastatur schreiben. Da kann keine Onlinetastatur mithalten

  5. Das sehe ich genauso wie du, mir fehlt da die Haptic drinnen, egal ob das ding vibriert oder nicht (so wie bei einigen Smartphones), deshalb bleibe ich mit meinem Smartphone auch schön bei Blackberry

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