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Testbericht zum Videospiel Diablo 3

Der Start ins Spiel Diablo 3

Schon nach wenigen Minuten Diablo 3 fällt ein Unterschied zum Vorgänger auf. Das Spiel ist bunter. Trotzdem konnte die düstere Atmosphäre beibehalten werden. Grafisch scheint das Spiel auf den ersten Blick nicht auf der Höhe der Zeit zu sein, vor allem wenn die 13 Jahre Entwicklungszeit bedacht wird. Werden allerdings die Spielphysik, die Bewegungen und die Animationen betrachtet relativiert sich diese Meinung recht schnell. Alles in allem ein stimmiges und flüssiges Spielerlebnis.

Talente und Fähigkeiten

In Diablo 3 gibt es im Gegensatz zum Vorgänger keinen klassischen Fähigkeitsbaum mehr. Talente werden mit Stufenaufstiegen freigeschaltet, dazu kommen mit wachsender Erfahrung spezielle Runen, mit deren Einsatz die Funktionsweisen der verschiedenen Fähigkeiten verändert werden können. Durch dieses Verfahren ergeben sich im späteren Spielverlauf unzählige Möglichkeiten den eigenen Charakter zu individualisieren und nach den eigenen Vorlieben zu spezialisieren.

Der Onlinezwang und seine Nachteile

Leider kann Diablo 3 auch im Einzelspielermodus nur online gespielt werden, es ist also ein Einloggen auf die Spieleserver von Blizzard notwendig. Das führte vor allem in den Anfangstagen, aber auch jetzt noch vereinzelt zu Problemen durch Serverüberlastungen. Dann ist ein Spielen leider nicht möglich. Dies stellt das größte Ärgernis für die Spielergemeinschaft dar, auch wenn es von den meisten in Kauf genommen wird, der Spielspaß egalisiert das lange Warten schon nach wenigen Minuten.

Das Spielgefühl

Diablo 3 spielt sich ausgesprochen gut. Mit der richtigen Strategie lassen sich Regenerationszeiten nahezu vermeiden, das wird auch dadurch unterstützt, dass viele Gegner immer wieder Erholungskugeln fallen lassen, welche die eigene Gesundheit auffüllen. Es kann bequem eine Gegnergruppe nach der anderen niedergemetzelt werde, ohne dass das Gefühl der Untätigkeit aufkommen zu lassen. Die Zeit vergeht wie im Flug, das Spiel bietet enormes Suchtpotenzial und ist eine echte Gefahr für die eigenen Finger. Diese könnten nach zu langem Spielen nämlich anfangen zu schmerzen.

Ist der Held solo unterwegs sind die meisten Gegner einfacher zu besiegen, allerdings steigt im Mehrspielermodus nicht nur die Stärke der Gegner, auch die gewährte Erfahrung und die Chance auf gute Beute wird erhöht. Hinzu kommt der Faktor Spaß. Das Zusammenspiel mit anderen kann, vor allem wenn eine Kommunikation über externe Sprachprogramme stattfindet, das komplette Spielerlebnis neu definieren und auf eine höhere Stufe heben. Natürlich müssen hierzu die passenden Mitspieler gefunden werden. So etwas ergibt sich in der Regel aber wie von selbst.

Hochwertige Beute und das Auktionshaus

Wer eine geringe Frustratrationsschwelle hat, sollte sich zwei Mal überlegen, ob er Diablo 3 spielen möchte. Besiegte Gegner lassen sehr oft Beute fallen, die für den eigenen Charakter völlig unbrauchbar ist. Alle Ausrüstungsgegenstände werden zufallsgeneriert. Es ist also eine gehörige Portion Glück notwendig, um seinen Charakter komplett mit selbst gefundenen Gegenständen auszurüsten. Nach Meinung einiger Spieler ist das sogar nahezu unmöglich.

Abhilfe schafft hier das Auktionshaus, in dem man die eigene gefundene Ausrüstung ver- und im Gegenzug sinnvolle Gegenstände einkaufen kann. Oftmals ist es hier möglich einige Schnäppchen ergattern, die den eigenen Charakter ein gutes Stück weiter bringen. Es kann nach genau vorgegebenen Kriterien die optimale Ausrüstung gesucht werden.

Etwas ärgerlich am Auktionshaus ist allerdings, dass es die ins Spiel eingebauten Handwerker nahezu überflüssig macht. Viel Zeit, Gold und Energie in einen Handwerker zu investieren, der im Endeffekt ohnehin keine brauchbaren Gegenstände herstellt, bzw. man im Auktionshaus mit weitaus weniger Aufwand fündig wird, erscheint doch sehr sinnlos.

Die verschiedenen Klassen

In Diablo 3 gibt es fünf Klassen, den Hexendoktor, den Zauberer, den Barbar, den Dämonenjäger und den Mönch. Natürlich sind alle Klassen auch als weibliche Version spielbar. Mönch und Barbar sind Nahkämpfer, stehen also zumeist direkt im Getümmel und können selbst auch mal ein paar Schläge einstecken. Die anderen drei Klassen sind Fernkämpfer, sie leben von hohem Schadensausstoß und sehr guter Mobilität. Gegnerische Treffer müssen durch geschicktes Bewegen und Ausweichen vermieden werden.
Alle diese Klassen können durch das ausgeklügelte Talentsystem an die eigenen Vorlieben und den eigenen Spielstil angepasst werden. Der Fantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt.

Schwierigkeitsgrad und Langzeitmotivation

Der Einstieg in Diablo 3 wurde von Blizzard so gestaltet, dass auch Spieler ohne große Erfahrung in den Vorgängern anfangs auf keine größeren Probleme stoßen. Es gibt vier Schwierigkeitsstufen – Normal, Albtraum, Hölle und Inferno. Das Spiel selbst hat vier Akte, wobei in jedem neuen Akt die Schwierigkeit angehoben wird. So steigt mit wachsendem Klassenverständnis und wachsender Spielerfahrung der Schwierigkeitsgrade kontinuierlich.
Die nächsthöhere Schwierigkeitsstufe kann nur gespielt werden, wenn der Endboss in der vorherigen besiegt wurde.

Für die zweitgrößte Herausforderung im Spiel, den Infernomodus ist außerdem die Maximalstufe (60) erforderlich. Um hier Erfolg zu haben, muss die eigene Ausrüstung ständig verbessert und perfekt an den eigenen Spielstil und die eigenen Talente angepasst werden, denn die Anforderungen an das Können des Spielers steigen rapide. Im Prinzip geht das Spiel hier erst richtig los. Ab diesem Punkt sollte der Spieler über eine hohe Frustrationsgrenze verfügen, bei einigen Gegnergruppen ist es fast schon notwendig mehrmals zu sterben, um zu analysieren, wie man sie besiegen kann. Wer zu Wutausbrüchen neigt oder den schnellen Erfolg sucht, ist hier vielleicht nicht gut aufgehoben. Es ist zwingend erforderlich sich auf Diablo 3 voll und ganz einzulassen.

Der Gipfel wird allerdings erst im Hardcoremodus erreicht. Mit einem neuen Charakter der Stufe 1 stürzt sich der Spieler in den Kampf gegen das Böse, stirbt er ist das Spiel zu Ende und der Charakter nicht mehr spielbar. Eine wirklich harte Nuss für jeden, dem Inferno nicht schwer genug ist.

Fazit

Diablo 3 ist ein ausgezeichnetes Spiel, welches trotz einiger kleiner Macken und wenigen Fehlern enormen Spielspaß bietet. Durch das vielseitige Talentsystem, die unterschiedlichen Klassen und den hohen Schwierigkeitsgrad auf der höchsten Stufe ist auch eine absolute Langzeitmotivation gegeben. Zwar gibt es auch immer wieder Phasen in denen Frust und Ärger den Spieler zu zerfressen suchen, doch gehen diese schnell vorbei und werden durch Freude über das voran kommen ersetz.
Für mich ist Diablo 3 schon jetzt das Spiel des Jahres 2012.

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