Nach dem ich Euch im Teil 1 der WordPress Installationsanleitung gezeigt habe, wie man einen Blog aufsetzt und die wichtigsten Einstellungen vornimmt, gehen wir nun im Teil 2 unserer kleinen Serie etwas mehr ins Detail. Jetzt möchte ich Euch zeigen, wie man ein neues Theme installiert, das eine oder andere Plugin nutzt und für was man Widgets gebrauchen kann. Nach der Basisinstallation beginnen wir am besten mit einem neuen Design für unsere Webseite. Dies ist in einem WordPress-System recht gut gelöst, denn man kann auf viele kostenlose und kostenpflichtige Themes zurück greifen, welche man einfach nur installieren muss und danach sofort nutzen kann.
Doch wie kommt man an das passende Theme für seinen Blog?
Eine gute Frage! Das WordPress-System ist inzwischen schon so gut verbreitet, da kann man für seine Suche einfach Google, Bing und Konsorten nutzen. Gebt dazu einfach die gewünschten Schlagworte ein: z.B. WordPress Theme kostenlos Mode – die Suchmaschine sollte Euch nun viele passende Seiten ausliefern.
Kostenloses oder kostenpflichtiges Theme einsetzen?
Generell spricht nichts gegen kostenlose Themes – aber wer etwas Kohle zur Verfügung hat, dem würde ich raten zu einem Premium-Theme zu greifen. Denn bei den kostenlosen Themes hat man ein Problem – die Entwickler stellen oft eine Version des Themes ins Netz und dieses wird dann durch alle WordPress-Versionen geprügelt. Weiterentwicklungen oder Verbesserungen werden oft nach der ersten Veröffentlichung nicht mehr vorgenommen. D.h. man hat irgendwann ein veraltetes Theme, das unter Umständen auch zum Sicherheitsrisiko werden könnte.
Warum?
Themes können kleine Unterscripte oder Features on Board haben, welche irgendwann zum Sicherheitsproblem werden könnten. Benutzt man ein kostenloses Theme, so bekommt man von diesem Problem nichts mit und die Lücke wird auch nicht gefixt. D.h. man muss ständig am Ball bleiben und riskiert im schlimmsten Fall ein gehacktes WordPress System.
Beim kostenpflichtigen System kann es natürlich auch zu Sicherheitslücken kommen, jedoch werden diese oft sehr schnell vom Entwickler gefixed und der eigene Blog ist wieder sicher! Ich selbst bekam z.B. erst vor einer Woche eine Mail eines großen WordPress Theme Anbieters, welcher mich auf Sicherheitslücken in Themes hin wies, welche ich irgendwann einmal gekauft hatte.
Ein Premium Theme gibt es für 30 bis 60 Euro und dies ist meiner Meinung nach ein gut angelegtes Geld! Zudem habt ihr im Normalfall sehr guten Kontakt zum Entwickler und könnt diesen bei Problemen um Rat fragen.
Ein guter Anbieter mit einer riesigen Auswahl an Premium Themes ist Themeforest. Bei diesem Anbieter habe ich schon viele Designs gekauft und ich kann Euch den Anbieter ans Herz legen.
Wer selbst etwas mehr Eingriff in Themes haben möchte und dies auch kann, könnte evt. auch zu einem Framework greifen. Hier habe ich mit dem Genesis Framework und dem Thesis Framework gute Erfahrungen gemacht. Diese Anbieter sind nur bedingt für Anfänger geeignet. Ich finde Frameworks perfekt, wenn man selbst etwas designen möchte, aber immer eine gute und aktuelle Basis haben möchte.
Wie sucht man ein Theme aus?
Anfängern rate ich immer ein Theme zu suchen, welches zu 100 Prozent für ihre Bedürfnisse passt, bzw. ein Theme zu nutzen welches im Backend konfiguriert werden kann. Vor allem Premium Themes besitzen oft ein starkes Backend über das man viele optische Veränderungen vor nehmen kann. Farben, Hintergründe und Schriftfarben können einfach über den Admin-Bereich auf die eigene Seite angepasst werden. Schaut Euch hierzu immer die Beschreibung des Themes an. Oft wird auch in Screenshots das Backend des Themes gezeigt.
Als Beginner sollte man auch darauf achten, dass das Theme die deutsche Sprache unterstützt, sonst muss man sich später mit Übersetzungen herum ärgern. Manchmal bieten Themes auch die Möglichkeit an, eigene Übersetzungen einzupflegen.
Wer etwas HTML und CSS beherrscht, kann auch zu einem Theme greifen, welches nur vom Grundaufbau zu seiner geplanten Seite passt. Der Rest kann später relativ einfach über HTML und CSS angepasst werden. Wenn das Theme jedoch keine 3 Spalten besitzt, ist die Änderung von einem 2 spalten Design nicht wirklich einfach und man kann schon fast anfangen, das Theme selbst zu programmieren. Habt ihr so etwas vor, könnt ihr Euch mal die Software „Artisteer“ näher ansehen. Damit könnt ihr Euch eigene Themes erstellen.
Grundsätzlich würde ich heutzutage kein Theme mehr einsetzen, welches nicht „responsive“ ist. Ein Responsive Design hat den Vorteil, dass die Seite an unterschiedliche Seitenauflösungen automatisch angepasst wird. D.h. der Smartphone Seitenbesucher bekommt z.B. eine auf das Smartphone optimierte Seite angezeigt. Am Desktop dagegen bekommt der Seitenbesucher die volle Breite und das volle Design angezeigt. Alle Inhalte sind in den unterschiedlichen Auflösungen verfügbar. Ein responsive Design kann man ganz einfach testen – dafür schiebt man einfach seinen Internet Browser ab Desktop etwas zusammen und man wird sehen, wie sich die Seite ändert.
Einen kleinen Nachteil haben responsive Designs natürlich auch! Optisch genialere Seiten sind ohne die Funktionalität möglich! Aber im Zeitalter der Smartphones, Phablets und Tablets ist mir persönliche dort eine optimierte Seitenansicht wichtiger.
TIPP: Ihr könnt auch über das Backend von WordPress Euer neues Theme suchen!
Habt ihr ein Theme gefunden, welches Euch zu sagt, dann muss dieses nun installiert werden.
Dafür rufen wir das Backend der WordPress-Seite auf und melden uns an:
http://eure-url.de/wp-admin
Jetzt wechseln wir zu „Design“ –> „Themes“.
Wie man sieht, sind hier schon nach der Basis-Installation 3 Themes verfügbar. Diese werden wir nach der Installation des eigenen Themes löschen. Man sollte grundsätzlich immer nur ein aktives Theme installiert haben. Wer mehr Themes installiert lässt, bietet größeren Angriffsfläche für Hacker.
Jetzt klicken wir auf das „+“ auf der Themes Seite:
Themes installieren –> Theme hochladen
Wählt nun das Theme im „Zip“ Format aus!
Bei den Verbindungsdaten hinterlegt ihr Eure FTP Daten:
Hostname: localhost (oder URL vom Hoster)
Benutzername und Passwort vom Webspace Betreiber
Fertig – das Theme wurde erfolgreich hoch geladen!
Jetzt klickt ihr auf „Aktivieren“ und schon ist das Theme online!
Jetzt entfernen wir die nicht benötigten Themes!
Dafür klicken wir in der Themes-Übersicht ein Theme an und dann rechts unten auf löschen!
Wird der Löschvorgang gestartet, werden wieder die FTP-Daten abgefragt!
So, damit haben wir nun ein Theme installiert! Dieses könnt ihr nun nach belieben anpassen. Darauf möchte ich nicht näher eingehen, da dies von Theme zu Theme sehr unterschiedlich sein kann.
INFO!
Sollte es bei der ersten Theme Installation ein Problem geben, kann der Uploads Ordner nicht automatisch angelegt werden!
Das Verzeichnis …/wp-content/uploads/20xx/xx kann nicht angelegt werden.
Ist das übergeordnete Verzeichnis durch den Server beschreibbar?
Dies liegt an den Lese und Schreibrechten des übergeordneten Ordners! Solltet ihr damit Probleme haben, muss das Recht auf den Ordner „wp-content“ über das FTP-Tool Filezilla angepasst werden.
Dafür meldet ihr Euch am FTP Server mit Hilfe von FileZilla an, klickt auf den „wp-content“ Ordner mit der rechten Maustaste und wählt im Menü die „Dateiberechtigungen“ aus.
Ein Fenster öffnet sich und dort gewährt ihr dem System die Rechte „777“.
Bestätigen mit „OK“ und den Upload erneut starten.
Nach dem Upload könnt ihr die Rechte wieder zurück setzen.
Plugins installieren
Ich kann Euch zwar nicht sagen, welche Plugins ihr für Eures Projekt benötigt, aber es gibt so ein paar Plugins die ich immer im WordPress Blog installiere!
Dazu gehören folgende Plugins:
– Auto Post Thumbnail
Ich arbeite immer noch viel mit dem Live Writer von Microsoft und wenn man über diesen einen Beitrag hoch lädt, besitzt der Beitrag kein „Beitragsbild“. Mit dem Auto Post Thumbnail wird automatisch das erste Bild im Beitrag als Beitragsbild gesetzt.
– Jetpack von WordPress.com
Eine universelle Sammlung an Tools. Ob Antwort-Formular oder die Möglichkeit Beiträge automatisch bei Facebook oder Twitter zu posten. Jetpack macht es möglich und ersetzt viele einzelne Plugins.
– W3 Total Cache
Dies ist ein Caching Tool und es optimiert die Ausgabe Eurer Seiten. Zudem vermindert es die Last am Server und ihr könnt darüber diverse Optimierungen vornehmen, welche den Seiten-Speed steigern.
– WordPress SEO
Optimiert Eure Seite für diverse Suchmaschinen. Nicht ganz einfach zu bedienen, aber es macht Sinn ein SEO Tool zu benutzen. Vor allem dann wenn Euer Theme vielleicht nicht optimal für „SEO – Search Engine Optimization“ ausgelegt ist.
– WP Permalauts
Deutsche Umlaute werden in der URL richtig dargestellt.
So, nun zeige ich Euch, wie man Jetpack installiert – denn diese Installation ist am aufwendigsten!
Hier kommt wieder unser WordPress Account aus dem Teil 1 dieser Anleitung zum Einsatz!
Um ein Plugin zu installieren gehen wir auf „Plugins“ –> „Installieren“.
Rechts oben gibt es ein Suchfeld in dem ihr nun das Wort „Jetpack“ eingebt und danach auf „installieren“ klickt.
FTP-Passwort wird abgefragt – aber das kennen wir ja schon!
Schon ist Jetpack fertig installiert!
Aus dieser Installationsübersicht heraus kann das Plugin auch gleich aktiviert werden!
–> Aktiviere dieses Plugin
So, bei einem „normalen“ Plugin wären wir nun auch schon fertig!
Bei Jetpress müssen wir unseren Blog nun noch mit WordPress.com verbinden. Dafür klicken wir auf den grünen Button.
Hier tragen wir nun wieder unsere WordPress.com Zugangsdaten ein
Fertig, die Verbindung wurde erfolgreich hergestellt!
Ein „Klick“ auf „Einstellungen und ihr könnt die gewünschten Optionen aktivieren!
Damit wären wir auch schon mit dem Thema Plugin Installieren durch!
Widget – was ist das und was kann man damit machen?
Mit Widgets könnt ihr das Frontend Eures Themes bzw. die Sidebar und den Footer anpassen bzw. modifizieren! Kennt ihr diese Facebook-Fansites in den Menüleisten am Rand von Internetseiten? Ja? Genau solch eine Anbindung kann man z.B. mit Widgets lösen.
Hier ein Beispiel dafür:
Die Widgets findet man ebenfalls unter Design –> Widgets:
Auf der linken Seite der Webseite seht ihr alle verfügbaren Widgets. Widgets werden im Normalfall über Plugins installiert. Hier im Beispiel sieht man die Jetpack Widgets, die das Plugin Jetpack mit bringt. Möchte man ein Widget installieren, so klickt man dieses einfach mit der linken Maustaste an, hält die Maustaste fest und zieht es in die entsprechende Widget Area. Hier ist es unsere primäre Sidebar. Das Facebook Widget von Jetpack wird nun unter den letzten Beiträgen auftauchen.
Klickt man danach auf den kleinen Pfeil auf der rechten Seite des Widgets, findet man die möglichen Optionen des Widgets.
Hier müsst ihr z.B. noch die Seiten-URL Eurer Facebook-Seite hinterlegen und wie breit und hoch ihr die Facebook Box haben möchtet. Sind die Daten hinterlegt, könnt ihr es auf das Ergebnis auf der WordPress-Seite begutachten.
So, nachdem wir im Teil 1 die Installation von WordPress behandelt haben, könnt ihr nun nach dem Teil 2 dieser kleinen Anleitung alle wichtigen Einstellungen tätigen, das Desin des Blogs ändern und wisst, welche Plugins man evt. nutzen könnte oder sollte. Im Teil 3 meiner kleinen Anleitung werde ich dann auf das erstellen von Beiträgen, Seiten und Kategorien eingehen und wie man diese sinnvoll in einem Menü darstellen kann.