Wir schreiben das Jahr 2017 – die normalen Nutzer kommen langsam dahinter die Cloud als Dateiablagesystem zu nutzen, doch das Arbeiten ist immer noch nicht so komfortabel geworden, wie es eigentlich sein sollte. Doch woran liegt dies? Ganz einfach – es liegt an der eingesetzten Software, welche den Zugriff auf den Cloudspeicher managed. Hier scheinen die einzelnen Anbieter, Amazon, Microsoft, Google, Dropbox und Co. einfach nur von einander zu kopieren und / oder auch absichtlich Funktionen außen vor zu lassen um mit verminderter Funktionalität zwar die Kunden zu binden, aber nicht so viel zu geben, dass das System perfekt wäre und durch eine überdurchschnittliche Nutzung zu viel Last erzeugt werden würde.
Doch wie regulieren die Anbieter diese Nutzung?
Plan 1: grundsätzlich den freien Speicher limitieren
Guter Plan und auch ein legitimer Weg! Allerdings kann man sich bei vielen Anbietern auch Speicher-Updates für größeres Speichervolumen kaufen.
Plan 2: den einfachen Zugriff auf die Daten durch etwas umständliches Handling limitieren
Dies ist zwar nur eine Vermutung von mir – aber da es freie Anbieter gibt, die es besser können unterstelle ich dies den Marktführern einfach mal so.
Als bestes Beispiel ziehe ich hier mal Amazon heran! Warum Amazon? Amazon ist derzeit der einzige Anbieter, welcher für 69 Euro (Prime Kunde vorausgesetzt) unlimitierten Speicherplatz anbietet. Davor hat sich bislang nur Microsoft an den unlimitierten Speicher heran gewagt und ist damit ziemlich auf die Nase gefallen. Doch warum scheint es scheinbar bei Amazon besser zu laufen? Nun ja, ich sage mal so – scheinbar reguliert sich das System besser oder macht einfach nicht so viel Spaß bei der Nutzung!
Bis vor einem halben Jahr gab es bei Amazon noch gar keinen vernünftigen Connector um Daten aus der Cloud abzugleichen und nun hat man zwar einen, aber der arbeitet wie die von den Cloud-Kollegen auch. Man definiert einen bestimmten Ordner und dieser wird dann mit dem PC synchronisiert. Aber hey – ich habe unlimitierten Speicher und einen Laptop mit 256 GB Festplatte! Wie soll ich jetzt die 3 TB vom Amazon Drive abgleichen um damit direkt zu arbeiten? Es geht einfach nicht! Der einzige Weg wäre nun über das Web auf die Daten zu gehen, diese umständlich herunter zu laden – dann mit den Daten zu arbeiten und danach sollte man nicht vergessen, die Daten wieder über das Web-Interface hoch zu laden! Macht dies Spaß – nein macht es nicht! Gerade wenn man den mehr schlechten als rechten Web-Clienten von Amazon kennt. Also was macht man als Fauler Nutzer? Man verwaltet seine Dateien auf einen anderen Weg.
Der Anbieter ist raus …denn man könnte ja! Aber so wirklich praktisch können sieht eben ANDERS aus! Tja, und genau hier betreten Software-Anbieter auf den Plan, die genau diese Lücke schließen!
Hier in diesem Testbericht möchte ich Euch nun WebDrive vorstellen! Den Anbieter Southrivertech (SRT) mit seinem Softwareprodukt WebDrive kenne ich schon …naja – ich würde mal schätzen locker über ein Jahrzehnt und es war schon immer ein gutes Werkzeug, wenn es darum ging „Online Server“ „lokal“ auf eine einfache Art und Weise verfügbar zu machen.
Doch was macht die Software genau?
Ihr hinterlegt in WebDrive die gewünschten Cloud-Anbieter wie z.B. Google Drive, Dropbox, Amazon S3 – OneDrive usw. und die Software „zaubert“ Euch daraus ein ganz einfaches Laufwerk über dies ihr wie bei einem normalen Filesystem auf die Daten zugreifen könnt. Der zweite Vorteil ist auch, ihr könnt parallel mehrere Cloud Drives von einem Anbieter einbinden. Ein Feature, welches es bei den Herstellern gar nicht gibt!
D.h. zum Beispiel – ihr habt einen Dropbox Account von Eurer Band über welche ihr Daten teilt? Diese Bekommt den Laufwerksbuchstaben X! Dann habt ihr Euren eigenen Dropbox Account – diesen weißt ihr einfach den Laufwerksbuchstaben Y zu und der Firmen Dropbox Account wird als Laufwerk Z bei Euch am PC eingebunden!
Klingt einfach – ist es auch und die Verwaltung von Daten wird so zum Kinderspiel, da ihr immer den Zugriff auf alle Daten habt. Eine Verbindung ins Netzwerk natürlich vorausgesetzt.
Doch springen wir wieder zurück zum unlimitierten Speicher von Amazon!
Hier habe ich mich vor einiger Zeit schon mal am Markt nach Anbietern umgesehen, welche mir mein Amazon Drive so einbinden, wie ich es Euch gerade erklärt habe.
Hier sind mir damals zwei Anbieter ins Auge gefallen, welche mit einer perfekten Unterstützung für Amazon Drive geworben haben.
Die Anbieter damals waren NetDrive und ExpanDrive die ich damals hier im Test miteinander verglichen hatte.
Zwar hatte ich damals auch die Jungs von WebDrive auf dem Schirm, aber auf der offiziellen Seite war nichts von einer Unterstützung von Amazon Cloud Drive zu lesen und so fiel dieser Anbieter aus dem Test heraus! Wie ich kurz darauf in den Kommentaren lesen konnte, bietet WebDrive jedoch auch eine Unterstützung von Amazon Drive an.
Also dachte ich mir – wir räumen das Feld nochmals auf und lassen den damaligen – meinen Testsieger ExpanDrive gegen den guten alten Platzhirschen WebDrive antreten!
Was dabei heraus gekommen ist, könnt ihr nun im Test WebDrive (SRT) VS. ExpanDrive nach lesen:
Getestet habe ich den Test und die Stabilität bei mehreren Uploads und Downloads mit unterschiedlichen Filegrößen.
Upload / Download Test
Testszenario kleine Files Upload: 300 MB Fotos
WebDrive:
Geschwindigkeit: ca. 3:20 Minuten
Maximaler Upload: 20
Minimaler Upload: 10
ExpanDrive:
Geschwindigkeit: ca. 5:30 Minuten
Maximaler Upload: 12
Minimaler Upload: 5
Testszenario großes File Upload: 600 MB Video
WebDrive:
Geschwindigkeit: ca. 6:40 Minuten
Maximaler Upload: 32
Minimaler Upload: 14
ExpanDrive:
Geschwindigkeit: ca. 7:40 Minuten
Maximaler Upload: 30
Minimaler Upload: 13
Testszenario großes File Download: 1,2 GB IMG File
WebDrive:
Geschwindigkeit: ca. 3:20 Minuten
Maximaler Upload: 136
Minimaler Upload: 62
ExpanDrive:
Geschwindigkeit: ca. 4:30 Minuten
Maximaler Upload: 56
Minimaler Upload: 44
Testszenario kleine Einzelfiles Download: 1 GB Fotos
WebDrive:
Geschwindigkeit: ca. 4:00 Minuten
Maximaler Upload: 71
Minimaler Upload: 51
ExpanDrive:
Geschwindigkeit: ca. 4:40 Minuten
Maximaler Upload: 88
Minimaler Upload: 45
Fazit:
Im Upload als auch im Download hat WebDrive ganz klar die Nase vorne.
Stabilität
Weder bei ExpanDrive noch bei WebDrive konnte ich Probleme mit der Stabilität feststellen.
Funktionsumfang / Einstellungen
In den Einstellungen von ExpanDrive gibt es nicht so viel, was man konfigurieren könnte. Man stellt die Verbindung mit dem Cloud Anbieter her, vergibt einen Nicknamen und weißt dieser Verbindung einen Laufwerksbuchstaben zu. In den allgemeinen Einstellungen kann dann nur noch definiert werden, ob sich das System beim Systemstart automatisch starten soll und ob dieses in der Taskbar angezeigt werden soll. Das wars dann auch schon.
WebDrive dagegen bietet hier schon einige Features mehr!
In den Basic Settings werden die Anzeigen und PopUp Informationen definiert. Wann wer bei welcher Aktion informiert wird! Dies ist übrigens ein nettes Feature, denn die erscheinenden Status-Meldungen vermitteln eine zusätzliche Sicherheit, ob das System auch sauber arbeitet. Bei der Konkurrenz dagegen führt man etwas aus und hofft, dass das System im Hintergrund sauber arbeitet. Denn ansonsten hätte man ein Problem.
In den Advanced Settings werden Feinheiten eingestellt und man definieren, welche Icons im Explorer angezeigt werden sollen, ob ein Laufwerk immer vorausgewählt sein soll oder ob man z.B. DFS deaktivieren möchte.
Über ein Logging verfügen beide Systeme, aber auch hier hat WebDrive die Nase vorne, den hier kann man genau definieren, welches Logs wann erzeugt werden, wie lange diese gespeichert werden, bzw. wann diese überschrieben / gelöscht werden sollen. Im Bereich Sicherheit, können Zertifikate hinterlegt werden über welche gearbeitet werden soll. Hier sieht man, dass das WebDrive System auch darauf ausgelegt ist, in Firmenumgebungen eingesetzt zu werden. Proxys für FTP und HTTP können ebenfalls definiert werden, wenn es in der Firma nochmals eine zusätzliche Sicherheitsebene gibt. Doch richtig genial sind die Cache Features von Webdrive! Denn hier kann man nicht nur plump eine maximale Cache-Größe hinterlegen und wann diese vielleicht gelöscht werden soll – nein, man kann auch definieren, wann was wie gecached wird und wie lange diese Daten vorgehalten werden und über welche Kriterien der Cache erneuert werden soll. Zudem kann man noch definieren, welches Cache Modus man bevorzugt. Ob der Cache nur für einen Single User aufgebaut werden soll, der Cache immer wieder gecheckt werden muss, da es noch mehr Nutzer gibt, welche die Files verändern könnten – dies wäre dann der Multi-User Cache oder ob man bestimmte Cache Optionen selbst definieren möchte. Tja, und wer sagt …Caching ist blöd …man möchte immer mit direkten Daten arbeiten, kann die Cache Option natürlich auf „None“ stellen und schon werden die Files bei jedem Zugriff herunter geladen. Der Cache von WebDrive ist richtig genial, denn dieser arbeitet zum Teil schon vorab! D.h. öffnet man einen Ordner mit Bildern, kann es schon passieren, dass das System dann schon mal im Hintergrund anfängt die Fotos zu cachen um danach einen schnellen und direkten Zugriff zu gewährleisten. Nett …kann ich da nur sagen – verbraucht aber auch zusätzlichen Traffic! Und dann hätten wir da noch das Offline Feature!
Ihr wollt die Daten offline vorhalten, weil ihr auf eine Dienstreise müsst und nicht immer online sein könnt! Auch dies ist mit WebDrive kein Problem! Rechtsklick auf den entsprechenden Ordner – Offline verfügbar machen auswählen – und schon habt ihr die Daten immer dabei! Diese werden natürlich bei Veränderungen beim nächsten Online Connect wieder abgeglichen!
Alle Einstellungen in WebDrive können exportiert und natürlich auch wieder importiert werden.
Unterstützt werden derzeit folgende Konnektoren:
– FTP
– SSL FTP
– SFTP
– WebDAV
– SSL WebDAV
– SharePoint
– Box
– Amazon S3
– Amazon Cloud Drive
– Google Drive
– DropBox
– OneDrive
– OneDrive for Business
Kosten / Update und Support
Ach ja, einen Punkt hätte ich nun fast vergessen! WebDrive liegt bei 46 Euro (Ohne Support und Updates) – möchte man ein Jahr Updates und Support dabei haben, liegt die Lizenz bei 69 Euro und erhöht sich auf etwas über das doppelte, wenn man den Support und die Updates direkt für 5 Jahre hinzu bucht! Hier kann ExpanDrive mit seiner Lizenz-Politik punkten, denn für den Preis für ein Jahr Updates und Support bei WebDrive bekommt man bei ExpanDrive direkt eine Lifetime Lizenz!
Globales Fazit:
Ich habe einen neuen Gewinner im File Zugriffs Software Bereich, wenn es darum geht Cloud Drives lokal darzustellen, diese zu Cachen oder sogar Offline verfügbar zu machen! WebDrive erfüllt alle diese Aufgaben mit Bravur und ist der Anbieter Konkurrenz und Software weit überlegen. Vielleicht mag diese noch einen Tick schneller sein, doch der Mehrwert an Komfort gleicht dies wieder aus. Sollte ich Euer Interesse geweckt haben – so kann ich Euch nur empfehlen, schaut Euch WebDrive an, testet die Software 20 Tage lang und macht Euch ein eigenes Bild davon. Preislich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob ihn der Mehrwert an Funktionalität und das Plus an Speed die höheren Lizenzkosten wert sind. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich Euch empfehlen, holt Euch WebDrive – diese Anschaffung rentiert sich, da die Konkurrenz einfach noch weit bei den Funktionen und der Geschwindigkeit zurück liegt.
Mehr Informationen zu WebDrive gibts hier!
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