Testbericht zur SSD Platte Samsung MZ-7PC256D

Test einer Samsung SSD Festplatte

Schnell, schneller, Samsung 830. Darf man dem südkoreanischen Hersteller glauben, soll die Serie mit der Modellnummer MZ-7PC256D neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, denn statt wie andere Hersteller nur den Pufferspeicher oder die Bandbreite zu erhöhen, geht Samsung gänzlich neue Wege und setzt auf Toggle DDR 1.0 NAND. Auch beim Zubehör lässt sich Samsung nicht lumpen und bietet die Platten in drei Ausführungen mit 3,5″-Wechselrahmen für den Desktop, 2,5″-Wechselrahmen für Notebooks und als „Basic“, ohne Wechselrahmen und Befestigungselemente. Ob der Hersteller seine vollmundigen Versprechen auch halten kann, wird weiter unten geklärt. Doch zunächst …

Die harten Fakten

Neben dem eingangs erwähnten Toggle DDR 1.0 NAND, die mit immerhin 133 Megabit pro Sekunde arbeiten kommen bei Samsung nur hauseigene Komponenten in die Platte. Je nach Ausstattungsmerkmal – es werden vier Varianten zwischen 64GB und satten 512GB angeboten – kommen zwei bis sechzehn Speicherchips zu Einsatz, die im 27nm-Verfahren gefertigt wurden. Auch der Controller stammt aus Samsungs hauseigener Fertigung und hört auf den Namen S4LJ204X01. Selbstverständlich unterstützt die Platte SATA 3.0 und ist zum Vorgänger abwärts kompatibel. Allerdings müssen dann enorme Performanceverluste in Kauf genommen werden.

Was ist Toggle DDR NAND?

Im wesentlichen unterscheidet sich Toggle DDR NAND nur gering vom gewöhnlichen, synchronen NAND, allerdings wurde das sogenannte „Clock-Signal“ wegrationalisiert und die Bandbreite erhöht, was dazu führt, dass für den gleichen Speicherdurchfluss weniger Stromimpulse benötigt werden. Die Input- und Output-Signale werden jetzt von einem bidirektionalen DQS übernommen, der sich die an- und absteigenden Impulse der Schreib- und Lesesignale zunutze macht.

Die Ausstattung

Um den Kunden kein unbrauchbares Zubehör an die Hand zu geben, hat sich Samsung ein besonderes System ausgedacht, weswegen die Platten als Desktop, Notebook und Basic angeboten werden. Diese unterscheiden sich dadurch, dass je nach gewünschter Option die Wechselrahmen, Befestigungselemente und Kabel gleich mitgeliefert werden, damit der Einbau schnell und umkompliziert vonstattengeht. Entscheidet man sich für die Basic-Version, weil man beispielsweise nur seine alte SSD austauschen möchte, wird auch nur die Platte geliefert. Das ist eine gute Sache, denn so kann man bis zu 20 Euro sparen. Ansonsten finden sich in der schicken grauen Box mehrere Handbücher in allen geläufigen und nicht so geläufigen Sprachen sowie zwei DVDs, die Treiber, Verwaltungssoftware und eine kostenlose Kopie des Back-up-Tools „Norton Ghost“ beinhalten. Positiv: Die Verwaltungssoftware darf ausnahmsweise tatsächlich als solche bezeichnet werden und bietet allerlei Funktionen, um die Performance der Platte aufrechtzuerhalten. Dabei wurde auch an die Windows-XP-Nutzer gedacht, die ohne den TRIM-Befehl auskommen müssen. Ein einfacher Klick auf „Performance Optimization“ genügt und nicht überschreibbare Blöcke ohne Daten werden wieder freigegeben.

Norton Ghost

In Sachen Home-Utilities und Anwendersoftware gehört Norton wohl zu den Branchenriesen, weswegen es nicht verwunderlich ist, dass der Platte gerade Norton Ghost als Back-up-Tool beiliegt. Sicherlich ist die Software nicht besonders ressourcenschonend und bei erfahrenen Nutzern als Speicherplatzfresser verpönt aber die Benutzerfreundlichkeit eines Norton Ghost können professionelle Produkte eben nicht erreichen. Theoretisch macht die Software ihre Arbeit auch ganz gut und Back-ups können schnell und unkompliziert erstellt werden. Auch Boot-CDs und sogar Boot-USB-Sticks hat Norton Ghost parat und über einen Kalender können die Tage eingestellt werden, an denen Norton die Festplatte selbstständig nach geänderten Dateien durchforstet und als Back-up speichert. Alles in allem also eine gute Sache, wäre da nicht die enorme Verknüpfung seitens Norton mit der Registry und kernelnahen Diensten, die eine Deinstallation des Programms ohne Datenmüll fast unmöglich machen und die Tatsache, dass sich das Programm ungefragt in die Bootliste einträgt, hinterlässt ebenso einen fahlen Beigeschmack.

Jetzt aber endlich …Die Geschwindigkeit

Kurzum, die Platte ist eine Rennsau und gehört zu den schnellsten, die der Markt momentan anbietet. Die auf der Webseite des Herstellers angegeben Werte konnte mein Testsystem (Core I7 3930K 6 x 3,5GHz, 16GB DDR3 1,5GHz und Geforce GTX 680) zwar nicht erreichen, liegt aber nur knapp darunter. Insofern kann man Samsung wohl keine „Beschönigung“ vorwerfen. Insgesamt liegen die Werte im Mittel (gemessen mit Crystaldisk-Benchmark) bei etwa 500MB/s im Lese- und 360 MB/s im Schreibmodus. Windows bootet im kalten Zustand in circa 20 Sekunden und das Laden einer Modern Warfare 3-Map dauert nur ganze 5 Sekunden. Wie schnell das System aus dem Ruhezustand startet, konnte ich allerdings nicht testen, da mein Motherboard ( Gigabyte X79 ) durch einen BIOS-Bug in eine Boot-Schleife gerät. Angesichts der sowieso schon sehr kurzen Bootzeit kann man den Rechner aber auch einfach komplett ausschalten.

Fazit

Wer gerne Online-Games spielt, bei denen das schnelle Laden von Maps und Mods einen Zeitvorteil darstellt oder wer einfach nicht gerne Windows beim Starten zusieht, bekommt mit der 830er-Serie von Samsung gute, performante Festplatten, die momentan das Non-Plus-Ultra in Sachen Geschwindigkeit darstellen. Sicherlich werden in den nächsten Monaten die anderen Hersteller nachziehen und ähnlich schnelle SSDs auf den Markt werfen aber bis dahin sitzt die Samsung 830 auf dem Thron. Einziger Negativpunkt der Festplatte ist der leicht erhöhte Stromverbrauch von 5 Watt unter Volllast. Wer sich darüber beschwert, meckert aber auf „hohem Niveau“, denn in Zeiten, in denen die Netzteile 600 Watt und mehr überschreiten und selbst Kaltkathodenleuchten teilweise mehr verbrauchen, kann man diese Tatsache wohl getrost vernachlässigen.


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  • samsung ssd MZ-7PC256D identisch mit 830
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