Test des Asus EeePad Transformer Tablets
Es ist keine Frage, dass die Tablets in den vergangenen Jahren dem Notebook in großen Teilen den Rang abgelaufen haben. Die Tablets sind die mittlerweile im Konsumentenbereich am häufigsten eingesetzten mobilen Geräte, was sie ihrer Bauweise ohne mechanische Tastatur verdanken. Das kleine Gehäuse mit fehlender Tastatur ist aber zugleich für viele Anwender auch der größte Schwachpunkt, da das Tippen auf dem Touchscreen nicht jedermanns Sache ist. Der Computerhersteller Asus hat daher mit dem Asus EeePad Transformer TF300T versucht eine Antwort darauf zu finden, wie sich höchste Mobilität mit dem Komfort beim Schreiben auf einem Netbook verbinden lassen. Dazu haben sich die Designer eine Dockingstation ausgedacht, so dass das Pad wahlweise mit einer zusätzlichen Tastatur verbunden werden kann und so in ein Netbook „transformiert“ wird. Der folgende Test zeigt, wie gut das gelungen ist.
Die Ausstattungsmerkmale im Überblick
Bevor der Test zur Dockingtastatur kommt, werfen wir einen Blick auf die inneren Werte des EeePad. Die Hauptrechenleistung wird von einem Nvidia Tegra 3-Chipsatz übernommen, der mit 1,3 Ghz getaktet ist. Die Speicherausstattung liegt mit 1 GB Ram eher im Mittelfeld solcher Geräte, der eMMC-Flashspeicher ist 32 GB groß. Hinsichtlich des Betriebssystems kommt das bewährte Android 4.0 zum Einsatz. Wer mit einem solchen Betriebssystem bereits gearbeitet hat, kann praktisch ohne Einarbeitungszeit mit dem Pad loslegen. Wichtig bei mobilen Geräten wie diesem ist immer auch die Ausstattung mit einem passenden Akku. Zum Einsatz kommt hier ein 2 Zellen Lithium Polymer Akku mit 2940 mAh / 18 W. Der Hersteller gibt an, dass hiermit eine Akkulaufzeit von 15 Stunden möglich sein soll, was der Praxistest auch durchaus bestätigen kann. Beachtet werden sollte hierbei, dass die Akkulaufzeit auch immer von den verwendeten Programmen und deren Leistungshunger abhängt.
Das wichtigste Feature: Die Transformation in ein Netbook
Wenn Käufer sich für dieses Produkt entscheiden, wird die Transformierbarkeit sicherlich eine große Rolle spielen. Der Grundgedanke hierbei ist, dass ein Tablet zwar viele Vorteile hinsichtlich der Mobilität mit sich bringt und sich unterwegs hervorragend mitnehmen lässt und ein bequemes Lesen auf dem Sofa oder in der Bahn bietet, doch eine „richtige“ Tastatur in vielen Situationen schmerzlich vermisst wird. Als Lösung kommt beim Asus TF300T eine Dockingtastatur zum Einsatz, die sich bei Bedarf einfach an der Unterseite des Pads anschließen lässt, das dann als Bildschirm fungiert wie bei einem Netbook auch. Hierbei handelt es sich um eine clevere Konstruktion, die im Alltagsgebrauch tatsächlich sehr gut funktioniert. Der Bildschirm muss nicht festgeschraubt oder über eine Klammer befestigt werden, einfaches Aufstecken genügt. Ist das Pad erst einmal so zusammengesetzt worden, ist es auf den ersten Blick tatsächlich nicht mehr von einem echten Netbook zu unterscheiden. Im Test ist niemandem aufgefallen, dass es sich hierbei in Wahrheit um zwei separate Teile handelt. Das Schreiben ist dann natürlich auch tatsächlich sehr viel angenehmer und nicht mit dem Tippen auf der virtuellen Tastatur zu vergleichen. Asus hat damit mit seinem transformierbaren Pad eine wirklich interessante Lösung für das Problem der fehlenden mechanischen Tastatur geliefert, die den Praxistest besteht. Zu erwähnen sei jedoch noch, dass das Befestigungsscharnier verständlicherweise nicht die gleiche Widerstandsfähigkeit aufweisen kann wie eine feste Konstruktion. Aus diesem Grund ist es bei der Nutzung sicherlich sinnvoll, den Bildschirm keinen zu großen Druckbelastungen auszusetzen, um den Mechanismus nicht zu beschädigen. Hier wirkt es sich auch ein wenig nachteilig aus, dass nicht auf eine Aluminiumkonstruktion zurückgegriffen wurde, wie diese bei anderen Asus-Notebooks wie etwa dem Ultrabook der Fall ist.
Rechenleistung und Multimediafähigkeit
Die Rechenleistung ist für ein Gerät dieser Klasse sicherlich angemessen, auch wenn keine Rekorde aufgestellt werden. Bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos im 1080p-Format kommt jedoch richtig Freude auf, denn gerade für solche Aufgaben scheint der Tegra3-Chipsatz bestens gerüstet zu sein. Die Videos wurden ohne Ruckler dekodiert und konnten störungsfrei auf dem 1280×800-Display angezeigt werden. Hierbei muss bedacht werden, dass durchaus vergleichbare Notebooks existieren, die bei einer solchen Aufgabe bereits in die Knie gehen und die Videos nur mit Rucklern darstellen können. Aus diesem Grund ist das TF300T nicht nur mobil einsetzbar, sondern sicherlich auch multimediafähig. Abstriche müssen wie üblich bei Spielen gemacht werden, für anspruchsvolle 3D-Titel sind Pads einfach nicht gemacht. Kleinere Spiele für zwischendurch sind jedoch kein Problem. Bei Tablets und Netbooks muss schließlich immer daran gedacht werden, dass eine höhere Rechenleistung im Zweifelsfall den Akku zu sehr in Anspruch nehmen wird und daher ein gesunder Kompromiss gefunden werden muss. Wie die meisten anderen Tablets heute auch ist das EeePad auf der Rückseite übrigens mit einer Kamera ausgestattet, mit der 8-Megapixel-Fotos geschossen werden können.
Leider kein Metallgehäuse
Schade ist es, dass das TF300T nur mit einem Plastikgehäuse lieferbar ist. Andere Asus-Notebooks etwa aus dem Subnotebook-Bereich bieten hier mit Aluminium deutlich mehr, das leichter, wiederstandfähiger und ästhetisch ansprechender ist. Allerdings hat die Verwendung von Plastik auch ihre Vorteile, wenn es etwa um die Farbgestaltung geht. Hier bietet das TF300T nämlich wieder mehr und wird in drei verschiedenen Farben angeboten. Zudem hat die Verwendung von Aluminium verständlicherweise auch einen positiven Einfluss auf den Preis.
Anmerkungen hinsichtlich zur Mobilität
Ohne jeden Zweifel bietet das Asus EeePad eine sehr hohe Mobilität. Wer besonders mobil sein möchte, nimmt unterwegs nur das PAd mit und die Docking-Tastatur bleibt zu Hause. In diesem Fall kann das Gerät sogar in einer flachen Handtasche mitgeführt werden. Die Tastatur selbst ist jedoch kaum größer und damit ebenfalls leicht verstaubar. Wer weiß, dass er unterwegs viel wird schreiben müssen, nimmt die Tastatur einfach mit und schließt sie bei Bedarf an. Das mobile Surfen wird dem Anwender auch durch das äußerst geringe Gewicht erleichtert, das sich bei lediglich 635 Gramm bewegt. Sehr viel leichter lässt sich ein solches Gerät sicherlich nicht mehr bauen. Weiterhin wird die Flexibilität beim Einsatz dieses Geräts dadurch erhöht, dass dank einer HDMI-Schnittstelle die Bildausgabe auch über ein Fernsehgerät oder über einen Projektor erfolgen kann. Das ist besonders praktisch bei Präsentationen und macht das TF300T zu einer echten Allzweckwaffe. Zu erwähnen in diesem Zusammenhang ist auch die Verwendung eines hochwertigen IPS-Panels, das hinsichtlich der Farbtreue und der Blickwinkelstabilität überzeugen kann. Solche Displays werden bei weitem nicht in allen Geräten dieser Klasse verbaut. Für den mobilen Einsatz ist das Display mit einer Bilddiagonalen von 25,7 cm (10,1 Zoll) zudem ausreichen dimensioniert. Nur bei den oben erwähnten Präsentationen sollte auf den HDMI-Bildausgang zurückgegriffen werden. Aufgrund der flachen Konstruktionsweise nicht vorhanden ist allerdings einer der weit verbreiteten VGA-Anschlüsse. Einige ältere Projektoren verfügen nur über einen solchen Eingang, der Nutzer sollte sich über diese Einschränkung also im Klaren sein. Ansonsten ist an der Mobilität wahrlich nichts auszusetzen.
[Bildquelle: Asus]
Fazit
Mit dem EeePad Transformer TF300T ist Asus ein guter Wurf gelungen. Das Gerät bietet alle Funktionen, wie der Nutzer sie von anderen Tablets und Netbooks gewohnt ist, jedoch mit dem Unterschied, dass hier alles in einem Gerät vereint ist. Auch wenn es sich hierbei um ein neues Konzept handelt, macht es dennoch bereits jetzt einen ausgereiften Eindruck, die Dockingtastatur lässt sich in der Praxis hervorragend verwenden. Einziger Wermutstropfen ist vielleicht der Verzicht auf ein Aluminiumgehäuse, das ein wenig mehr Stabilität mit sich gebracht hätte. Ein weiteres wichtiges Argument für den TF300T ist sicherlich auch der Preis, der aktuell bei unter 500 Euro liegt (Stand: Mai 2012).
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