Testbericht Samsung Galaxy S – Gastbeitrag

Test des Handy Samsung Galaxy S

Wer wie ich jahrelang mit einem multifunktionalen Handy gesegnet war, das sprichwörtlich alles kann, der will auch anschließend wieder einen dieser Alleskönner. Warum sollte ich mich damit abfinden, telefonieren und SMS verschicken zu können, wenn gleichzeitig der Zugang zum Internet, Foto- und Videoaufnahmen, das Abspielen und speichern von Musik und einiges mehr möglich ist? Doch ist die Wahl solcher Geräte nicht einfach. Zum einen gibt es eine enorme Auswahl, zum anderen sind die Preise leider recht üppig.

Wer mit dem Trend geht, kauft sich in der Regel das iPhone4. Nur ist das mit 600 bis 650 Euro auch in preislichen Regionen angesiedelt, die gut durchdacht sein wollen. Da ich aber selten mal mit dem Trend gehe und mir auch die Kosten etwas zu hoch sind – schließlich handelt es sich ja nur um einen Gebrauchsgegenstand –, finde ich die Alternativen zum iPhone4 interessanter. Dabei bieten sich etwa das Nokia X6, das Sony Ericsson Vivaz, das Samsung Wave oder auch das Samsung Galaxy S an.

Nach einschlägiger Lektüre in Form von Testberichten und Expertenmeinungen bleiben die beiden Geräte von Samsung übrig. Das deckt sich mit meiner ohnehin schon wohlwollenden Meinung über die Qualität aller bisher ausprobierten Geräte von Samsung. Letztlich entscheide ich mich dann doch etwas spontan für das Samsung Galaxy S, da das Display hier etwas größer ist und ich das Gerät damit sehr viel besser bedienen kann als das Samsung Wave.

Das Gesamtpaket des Galaxy S beinhaltet neben dem Gerät auch diverse Software, ein USB-Kabel, sowie natürlich den Akku, eine Speicherkarte, Ladegerät und Kopfhörer. Die Betriebsanleitung ist in Englisch und Deutsch abgefasst und leicht verständlich. Zudem ist das alles so verpackt, dass in der Box nichts verrutschen und dadurch beschädigt werden kann. Auf solche Details achte ich, da sie leider oftmals vernachlässigt werden.
Noch ehe das Galaxy S bedient werden kann, will es mit SIM-Karte, Akku und Speicherkarte bestückt werden. Das geht auch alles ganz flott und beim Öffnen des Gerätes besteht auch keine Gefahr, sich die Fingernägel abzubrechen. Alles scheint sehr gut verarbeitet und passgenau konzipiert zu sein. Für einen ersten Eindruck finde ich diesen Qualitätsbeweis sehr wichtig. Denn wer hier bereits Fehler macht, wird wohl nicht in der Lage sein, einen multifunktionalen Alleskönner zu bauen.

Da liegt es nun also vor mir: Mit seiner Länge von 12 cm und der Breite von 6,5 cm erscheint es mir weder zu groß noch zu klein. Eher goldrichtig für meine Hand. Zudem ist es nur 1 cm flach. Das Ganze ist in schickem Schwarz gehalten und sieht wirklich sehr edel aus. Wobei die hübsche Aufmachung einen Nachteil hat: Jedes Staubkorn, jeden Fingerabdruck und erst recht jeden Kratzer sieht man sofort.

Sämtliche Bedienknöpfe, Anschlüsse und Kameras sind am Gehäuse sinnvoll angebracht und sogar geschützt. Der USB-Anschluss kann verschlossen und somit vor dem Eindringen von Staub und Flüssigkeiten verschont werden. Die Linse der Kamera befindet sich hinter einer minimalen Wölbung des Gehäuses und dürfte vor Kratzern – die hier besonders schlechte Auswirkungen hätten – sicher sein. Bis hierhin weiß das Galaxy S also durchaus zu überzeugen. Es wirkt sowohl modisch als auch gut verarbeitet.

Wird das Galaxy S gestartet, benötigt es seine Zeit zum Hochfahren. Das dauert ein paar Sekunden, aber anschließend kann der Benutzer auf alle Funktionen des Handys zugreifen. Vom Display aus lassen sich bereits die vier Hauptfunktionen erreichen: „Telefon“, „Kontakte“, „Nachrichten“, „Menü“ – mehr braucht man zunächst nicht. Was darüber hinaus noch wichtig ist, lässt sich über das Menü erreichen. Daneben lädt das Display bereits dazu ein, es nach eigenen Wünschen zu gestalten. Die Farbe kann geändert werden, Symbole lassen sich nach Belieben anordnen.

Unter allen Funktionen interessiert mich die Kamera am meisten. Das Samsung Galaxy S wurde mir diesbezüglich förmlich angepriesen, die Kamera sei mit das Beste, was derzeit zu bekommen sei. Die 5 Megapixel bei vierfachem Digitalzoom ermöglichen auch tatsächlich gute Bilder. Allerdings müssen dafür die Lichtverhältnisse stimmen. Und das Objekt der Begierde, welches fotografiert werden möchte, sollte schon unbeweglich still stehen. Denn mit dunklerem Lichteinfluss oder bewegendem Ziel sehen die Fotos nicht ganz optimal aus.

Auch die kurzen Videoaufnahmen verlaufen nach diesem Muster: Stimmen die Voraussetzungen, lässt sich echte Qualität aufnehmen. Stimmen sie nicht, wird es eben „nur“ ein durchschnittliches Video. Insbesondere mit der Anpassung der Helligkeit hat das Gerät in diesen Fällen Probleme: Eher düstere Stellen werden gänzlich schwarz, helle Stellen gerne mal völlig weiß dargestellt. Das wirkt unnatürlich und ist es auch.

Mit kleinen Mängeln behaftet ist ebenso die Benutzung des Internets. Zwar bewältigt das Galaxy S den Seitenaufbau dank des ordentlichen Prozessors in den meisten Fällen sehr schnell. Auch ist die Eingabe einer Adresse oder das Öffnen von Links auf dem Touchscreen problemlos zu bewältigen. Doch fallen sehr schnell unverhältnismäßig hohe Datenmengen an, die leider auch entsprechende Kosten verursachen. Das Problem dahinter liegt bei den Einstellungen: Das Galaxy S ist standardmäßig immer mit dem Net verbunden. Auch wenn es gerade nicht benutzt wird. Hier hilft nur eine Deaktivierung der Verbindung.

Über das Internet lassen sich für das auf dem Galaxy S installierten Betriebssystem Android 2.2. auch Apps beziehen. Egal ob nützliche Anwendungen oder Spiele, ob kostenfrei oder gratis: Der Android-Market bietet eine wirklich gute Auswahl, die alle Interessen bedient. Ebenso lassen sich zahlreiche Radiostreams der unterschiedlichen Stationen finden. Wem das nicht reicht, dem steht ein MP3-Player zur Verfügung, der mittels der im Gerät integrierten Lautsprecher durchaus gute Qualität bietet.

Die Telefon- und SMS-Anwendung vergisst man bei diesen ganzen Spielereien beinahe, bis es irgendwann klingelt. Anrufe lassen sich problemlos tätigen, das Tippen von SMS stellt keine Herausforderung dar. Clever ist die Anordnung mehrerer SMS in einem eigenen Thread, wo sich gewissermaßen das gesamte SMS-Gespräch Beitrag für Beitrag nachlesen lässt.

Insgesamt überzeugt das Gerät mit seinem Aussehen, seiner Bedienung und eigentlich allen seinen Funktionen. Dass einige davon noch in den Kinderschuhen stecken und kleine Mängel aufweisen, kann den guten Gesamteindruck nicht mindern. Das Gerät ist schlichtweg ein Alleskönner, den man bald nicht mehr missen will. Eingedenk der Ersparnis von etwa 200 Euro bei gleicher Leistung ist das Samsung Galaxy S eine echte Alternative zum iPhone4.


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