Nokia N900 – Testbericht
Das Warten hat ein Ende und das Nokia N900 ist in good old Germany angekommen. In diesem Testbericht zum N900 werde ich versuchen, Euch die Basics und die Eindrücke zu vermitteln, welche ich bisher mit diesem Gerät sammeln konnte. Eines will ich schon einmal vorne weg nehmen, der Test viel für mich persönlich sehr positiv aus und ich würde das Nokia N900 als besseres N97 bezeichnen, wobei ich mit der Alternative dem N97 nach dem letzten Softwareupdate auch sehr zufrieden bin.
N900 Hardware Check
Hat man das Nokia N900 erst einmal aus der Verpackung genommen stellt man schnell fest, es ist groß, es ist mit 181 Gramm ein Schwergewicht in der Smartphone-Klasse. Es ist wie derzeit alle N-Series Handy mit Plastik umkleidet und obwohl sich dieser erste Satz vielleicht etwas negativ anhört macht es einen sehr guten Eindruck! Denn das Telefon liegt sehr gut in der Hand und das Material bzw. die Oberfläche des Materials wurde so gewählt, das sich die Fingerabdrücke nicht ab ganzen Gerät befinden werden. Der Slider welcher eine QWERTZ Tastatur frei gibt, arbeitet sehr genau, besitzt optimale Spaltmaße und arbeitet sehr präzise! Die Qwertz-Tastatur besitzt eine gute Anordnung auf welcher auch Umlaute ohne Sondertasten zu erreichen sind. Der Druckpunkt der Tasten ist etwas streng aber noch in Ordnung! Bei Bediengrundkonzept verzichtet Nokia nun zum ersten mal auf die grüne und rote Taste, welche bisher zur Basisbedienung der Nokia Handys gehörte. Die Funktionen wurden jedoch erfolgreich auf das Bedienkonzept des N900 portiert und der Anwender wird schon nach sehr kurzer Zeit auch ohne diese Tasten das Telefon sehr gut und schnell bedienen können. Das N900 kommt jedoch auch nicht ohne Hardwaretasten daher und liefert für einige wichtige Funktionen noch die bekannte Nokia Tastenbelegung, z.B. für Kamera, Powerbutton, Tastatursperre und Lautstärkeregellung Die weiteren Anschlüsse des N900 sind ok, könnten jedoch meiner Meinung nach an anderen Punkten besseren Nutzen bringen. Jedoch dürfte dies je Anwender sehr unterschiedlich sein.
Das Innenleben des N900 bietet mit dem ARM Cortex A8 CPU mit 600 MHz, 256 MB dedizierter RAM, welcher mit bis zu 768 MB virtueller RAM erweiterbar ist und 32 GB interner Speicher eine sehr Basis für ein schnelles Smartphone, welches Dank der aktuellen Technik noch lange Spaß bereiten sollte. Desweiteren bietet das N900 noch folgende Basisausstattung:
– microSDHC-Slot – dieser ist leider im Gerät angebracht und die hintere Batterieabdeckung muss entfernt werden, falls die Karte getauscht werden soll.
– USB 2.0 mit 480 Mbit/s – vielleicht hätte man hier einen besseren Platz finden können!
– WLAN mit 54 Mbit/s
– Verbindungsarten: HSDPA, HSUPA, Bluetooth, Infrarot und einen 3.5mm-Klinkenanschluss welcher sowohl Video als auch als Audioausgang dient.
– Das Display ist 3,5 Zoll groß und setzt auf die LCD Technik welches eine Auflösung von 800 auf 480 Pixel bietet. Der resistive Bildschirm arbeitet sehr genau auf jeden Fingerdruck und glänzt in der Zusammenarbeit mit dem Stylus-Stift, welcher ein extrem genaues Arbeiten ermöglicht. Das Display ist im Vergleich zu den Vorgängern auf jedenfall wieder ein Schritt nach vorne.
Die Software am N900!
Hier wurde zum ersten mal die Linux-Software Maemo eingesetzt, welche bisher im Hause Nokia nur bei den Internet Tablets eingesetzt wurde. Doch schon kurz nach dem Einschalten wird dem User klar, die Software macht richtig Spaß und ist auch für Laien schnell zu verstehen. Vier virtuelle Desktops bieten viel Platz für individuelle Anpassungen und die Steuerung der Programme ist komplett neu überarbeitet worden und erinnert mich am Rande sehr leicht an die Palm Pre Technik. Keine Angst muss der User auch vor evt. Bugs in der Betriebssystem-Software haben, denn diese befindet sich schon in der 5ten Generation und läuft äußert stabil.
Add-Ons für diese Software kommen zum großen Teil aus der Linux-Welt und können über ein eigenes System komfortable auf das Telefon geladen werden. Hier könnte sich Nokia mit dem OVI Store noch so einige Tipps holen.
Das Highlight ist meiner Meinung nach der integrierte Internetbrowser welcher durch die verbaute Software ein surfen wie am heimischen PC ermöglicht. Egal mit welcher Technik die Webseiten erstellt worden sind, das Maemo System gibt sie tadellos wieder.
Die restliche Software ist ebenfalls sehr gut durchdacht und bietet ein rund um glücklich Pack für den Anwender, welches sich ohne Probleme mit zahlreichen Widgets oder PlugIns erweitern lässt.
Die N900 CAM!
Die Kamera im N900 ist nun nicht wirklich ein Highlight aber wie soll ich sagen ..gute und bewährte Technik! Zudem macht nicht nur ein guter Chip die Bilder sondern auch die Software mit dessen Hilfe diese aufgenommen werden kann das entstehende Bild sehr beeinflussen. Auch Bilder bei Dunkelheit sind dank des Dual-LED Blitzes noch ganz passabel. Ich werde hier in nächster Zeit noch ein paar Vergleichsbilder veröffentlichen. Dann könnt ihr Euch selbst eine Meinung dazu bilden.
Die Business-Tauglichkeit des Nokia N900
Für mich sind persönlich der Terminkalender und die Mailfunktionen sehr wichtige Funktionen bei einem Mobiltelefon und müssen schnell und ohne Probleme funktionieren. Das Mailingsystem des N900 bietet alle notwendigen Funktionen und lässt sich einfach zu bedienen. Die Push-Funktion für Mails funktioniert gut und zuverlässig schnell. IMAP und POP3 Konten können über das Maemo-System ebenfalls ohne Probleme angebunden werden. Der Terminkalender ist für mich jedoch wirklich ein guter Schritt nach vorne! Die Übersichtlichkeit wurde bei diesem System extrem gesteigert und man erkennt nun Termine welche über mehrere Tage hinweg reichen auf den ersten Blick. Geburtstage und andere Spezialevents werden mit zusätzlichen kleinen Icons auf den Übersichtsseiten angezeigt. Das integrierte Kalenderwidget ist nun nicht mehr auf Tage gebunden sondern zeigt nun immer fix die nächsten 5 Termine an. So hat man unter Umständen auch weiter entfernte Termine auf einen Blick verfügbar.
Der Akku und die Betriebszeit
Gut, sehr viel kann ich zu diesem Punkt noch nicht sagen, denn so lange besitze ich dieses Telefon noch nicht. Jedoch war die Akkuleistung bisher recht gut und ging nur sehr langsam in die Knie, obwohl ich mich sehr intensiv mit dem Gerät beschäftigt habe. Also immer im Vergleich zu anderen Geräten in dieser Klasse! Wer ständig online ist und alle Widgets aktiviert hat, wird sich nicht wundern müssen, wenn der Akku nach Tagesende leer gesaugt ist. Genaue Werte werde ich hier in den nächsten Tagen / Wochen nach reichen.
Das GPS-System
Das N900 ist hier scheinbar recht gut ausgestattet, denn selbst hier im Raum habe ich noch relativ schnell so viel GPS Empfang damit eine Positionsbestimmung möglich ist. Der Satfix funktioniert ebenfalls sehr schnell und macht so einen sehr positiven Eindruck auf mich! Aber der sehr große Minuspunkt an diesem Telefon ist die fehlende Navigationsmöglichkeit. Denn das Telefon besitzt zwar die OVI Karten, mit dessen Hilfe jedoch keine wirkliche Navigation möglich ist. Bis jetzt gibt es auch noch keinen Alternativanbieter, welcher ein Navi-System für das N900 anbieten würde.
Handyempfang und Datenübertragung
Das Internet surfen macht mit diesem Telefon richtig Spaß! Natürlich kann es keine Wunder vollbringen und den Internetempfang verbessern an welchem es gar keinen gibt. Aber wenn es einmal online ist ..dann geht richtig die Post ab. Der Handyempfang ist ok und besser als bei N97. Allerdings habe ich auch schon bessere Handys auf diesem Gebiet gehabt.
Fazit:
Ein echtes Web 2.0 Handy, für Anwender welcher mehr wollen als nur hin und wieder ein Telefongespräch zu führen. Das Nokia N900 ist dank der verbauten Hardware und dem Linuxsystem Maemo sehr gelungen und macht schon in der ersten Verkaufsversion einen sehr guten Eindruck und bietet wenig Ansätze zur Kritik! Das N900 ist derzeit mein Kauftipp für alle die Leute da draußen, welche mehr wollen als nur ein normales Handy / Smartphone ..oder sollte ich es in diesem Fall wohl eher Minicomputer nennen.
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