Test des Tablets von Acer – das Iconia A510- Gastbeitrag
Unterwegs in der Bahn ausgiebig im Internet surfen, abends im Bett noch ein wenig in aktuellen E-Books schmökern oder einen Film anschauen. Alles Dinge, die mein Smartphone auch schon kann. Allerdings nur mit dem faden Beigeschmack schnell überanstrengter Augen, da selbst ein großes Telefondisplay für Multimediales einfach nicht geschaffen worden ist. Jedes Mal das Notebook aufzuklappen, erscheint mir auch zu aufwändig. Also fiel die Entscheidung zum Kauf eines Tablet-PCs.
Mit dem gerade erschienenen Acer Iconia A510 habe ich mir ein sehr aktuelles Gerät ausgesucht, um nicht in wenigen Monaten schon wieder mit meinen Anwendungswünschen an die technischen Grenzen des Tablets zu stoßen. Das neue Iconia-Modell kommt mit einem der ersten Vierkern-Prozessoren in dieser Geräteklasse daher und verspricht so jede Menge Rechenpower. Auch das hochauflösende Display und vor allem die ausgelobte Akkuleistung von ungefähr 15 Stunden Betriebszeit waren für mich kaufentscheidende Argumente.
Erster Eindruck
Pünktlich zum offiziellen Verkaufsstart trifft das vorbestellte Gerät ein und hinterlässt schon beim Auspacken einen guten Eindruck. Das Iconia A510 wirkt solide verarbeitet. Mit seinen Maßen von 26×17,5×11 Zentimeter und bei einem Gewicht von 685 Gramm liegt es gut in der Hand. Neben meiner Variante im schwarzen Gehäuse liefert Acer auf Wunsch auch ein silberfarbenes Modell. Das 10,1 Zoll große Hochglanzdisplay spiegelt mich schon im ausgeschalteten Zustand an. Beim Design schielt Acer offensichtlich auf das Samsung Tab oder auch auf Apples iPad. So wirkt das neue Iconia zwar zeitlos und hochwertig, lässt aber den eigenständigen Eindruck seines Vorgängers A500 vermissen, den meine Arbeitskollegin ihr Eigen nennt.
Anschalten und los
Nach dem Einschalten präsentiert sich das Display farbenfroh und kontrastreich. Zum Booten benötigt Acers jüngstes Tablet deutlich weniger als eine Minute. Die Auflösung von 1280×800 auf einem Seitenverhältnis von 16:10 verheißt schon auf den ersten Blick eine Menge bunten Multimedia-Spaß. High-Definition-Inhalte dürften dem Tablet mit LED Backlight-Technik besonders gut zu Gesicht stehen und auch beim Drehen und Kippen des Acers bleibt der Bildschirm gut lesbar.
Acer schickt das Iconia A510 mit der neuen Android-Version 4.0 an den Start. Wer bereits mit früheren Android-Ausgaben zu tun hatte, wird die Ice Cream Sandwich genannte Weiterentwicklung schnell im Griff haben und auch Android-Neulinge dürften sich zügig zurechtfinden. Meine erste Annäherung an das neue Betriebssystem verläuft ebenfalls positiv. Apps starten zügig und leisten ebensolche Arbeit. Keine Ruckler oder Abstürze stören und auch die von Acer aufgesetzte Benutzeroberfläche Ring UI sagt mir auf Anhieb zu. Die schnelle, zentrale Zugriffsmöglichkeit auf wichtige Anwendungen und Funktionen ist eine praktische Dreingabe zum immer ausgefeilteren Android Betriebssystem.
Auch mit der Bedienung des Multitouchscreens habe ich keinerlei Probleme. Allerdings kommt auf dem Display schnell eine ansehnliche Sammlung meiner Fingerabdrücke zusammen.
Für die fixe und reibungslose Bedienung des Iconia A510 ist neben dem frischen Android vor allem der gleichfalls neue Tegra 3 Vierkern-Prozessor von NVIDIA verantwortlich. Dieser wird mit 1,3 GHz getaktet und vereint eine ordentliche Rechenleistung mit akkuschonender Arbeitsweise. Der Arbeitsspeicher von 1 GB ist ausreichend dimensioniert. Für Inhalte stellt Acer den Iconia-Nutzern eine Speicherkapazität von 32 GB zur Verfügung, die sich mit einer optionalen MicroSD-Karte noch einmal verdoppeln lassen.
Die Wiedergabe eines HD-Videos bereitet keinerlei Probleme. Auch bei längerer Wiedergabe von HD-Filmen lässt sich keine nennenswerte Erwärmung des Gerätes feststellen. Ein Aspekt, den ich zumindest bei manchem Notebooks von Acer in der Vergangenheit zu bemängeln hatte. Der vorinstallierte Player trifft nicht unbedingt jedermanns Geschmack oder Ansprüche, aber über Googles Play Store, den ehemaligen Market Place, lässt sich schnell eine passende Alternative auf das Gerät laden.
Dies und das
Per Adapter wird aus dem micro USB-Anschluss des Iconia A510 eine normale USB-Verbindung. Speichersticks und eine externe Festplatte wurden vom Tablet problemlos erkannt. Warum mancher Hersteller seinen Geräten keinen USB-Port spendieren mag, wird für mich immer ein Rätsel bleiben. Ein unverzichtbares Feature, welches beim Acer ohne Probleme funktioniert.
Bei einem Multimedia-Tablet erwarte ich natürlich auch einen knackigen Sound. Die Stereo-Lautsprecher des Iconia A510 klingen zwar passabel, lassen aber Lautstärke vermissen. Dolby Mobile 3 soll laut Acer den Klang zwar noch etwas aufhübschen, bleibt aber eher eine Spielerei. Wer bei Filmen oder Musik etwas mehr aufdrehen will, sollte externe Lautsprecher via Bluetooth ansteuern. Die Verbindung mittels Bluetooth 2.1 ist schnell aufgebaut und leitet die Klänge zuverlässig an vollwertige Boxen weiter.
Mit zwei Kameras bestückt beherrscht das Iconia ansprechende Schnappschüsse und spontane Camchats gleichermaßen. Eine 5 Megapixel-Kamera mit Autofokus auf der Geräterückseite und ein Megapixel-Frontmodell liefern zuverlässig bleibende Bilderinnerungen oder Spontanaufnahmen für die Social Networks. Der eingebaute GPS-Empfänger erlaubt das Tagging aller Bilder oder sorgt zusammen mit Google Maps für eine zielsichere Navigation.
Über den SocialJogger versucht Acer, die neuesten Informationen und Nachrichten aus den populären Netzwerken wie Facebook, oder Twitter auf einen Blick zusammenzuführen. Hier entscheiden letztlich Geschmack und Nutzungsgewohnheiten der User über die Akzeptanz dieses Tools. Bei Bedarf finden sich aber auch genügend Ausweichmöglichkeiten auf dem App-Market.
Auf den Akku kommt es an
Was nutzen mir ein kraftvoller Prozessor und ein flottes Betriebssystem, wenn der Akku schon nach wenigen Stunden zu schwächeln beginnt? Dann enden mobiler Multimedia- und Internetspaß immer wieder in Frust oder panischen Suchaktionen nach der nächsten Steckdose.
In puncto Akkuleistung hat mich das Acer Iconia A510 bisher ebenfalls überzeugen können. Bei einer Mischnutzung aus Surfen, Musik- oder Videowiedergabe, E-Book lesen und ein paar Spiele-Apps verbraucht das Gerät über gut acht Stunden durchschnittlich 80 Prozent seiner Ladekapazität. Bis zur endgültigen Abschaltung vergehen circa zehn Stunden. Die von Acer versprochene Laufleistung von 15 Stunden konnte ich bisher allerdings nicht erreichen. Für eine vollständige Aufladung benötigt das Gerät ungefähr dreieinhalb Stunden.
Schwachpunkte
Echte Schwächen lassen sich bei Acers Iconia A510 nach dem ersten Kennenlernen nicht feststellen. Ein kleines Manko ist der geteilte micro USB-Anschluss. Da die Aufladung des Gerätes nur über das Netzteil erfolgt, ist dieser Anschluss beim Tanken von Strom für die Nutzung externer Datenträger blockiert. Damit sollte man sich aber arrangieren können.
Ab Werk vermisse ich ein paar wichtige Apps wie den Adobe Flash Player. Da aber ohnehin die meisten Nutzer bei den Anwendungen über den Play Store noch ordentlich nachrüsten dürften, lassen sich solch kleine Lücken schnell schließen.
Leider fehlt es beim Android Betriebssystem noch an vielen echten Tablet-Apps, welche das technische Potential der Geräte auch tatsächlich ausschöpfen können. Gerade bei der grafischen Umsetzung der kleinen Programme fällt auf, dass bei der Entwicklung hauptsächlich der Smartphone-Einsatz im Blickpunkt stand.
Dieses Manko schmälert den guten Eindruck, den das Acer Iconia A510 bei mir hinterlässt aber nur unwesentlich. Bei einem Kaufpreis von 399 Euro stimmt hier auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gastbeitrag von Marco
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