Möchte man die Sterne oder den Mond fotografieren, sollte man ein paar Dinge dabei beachten. Dies fängt bei der Hardware an, geht dann weiter über das Zubehör und endet dann bei den Einstellungen für die Kamera. Tja, und genau diese musste ich mir bisher immer umständlich aus dem Netz heraus suchen, wenn es galt die Milchstraße oder den Sternenhimmel zu fotografieren. Deshalb dachte ich mir, scheibst hier im Blog einen kleinen Artikel zu, dann weißt, wo Du das nächste mal danach suchen musst. Da man dieses Thema sehr pauschal und im Grunde für alle Digitalkameras behandeln kann, werde ich dies hier im Beitrag auch machen. Doch bevor wir auf Blende, ISO und Belichtungszeit eingehen – schnell noch ein paar Informationen zu Hardware …bzw. dem Zubehör welches man mindestens haben sollte.
Hardware:
Digitale Kamera mit der Möglichkeit, den ISO, die Blende und die Belichtungszeit selbst zu definieren. Wer Objektive zu seiner Spiegelreflexkamera besitzt, sollte zu einem Objektiv mit möglichst kleiner Blende greifen. Wenn möglich sollte hier mindestens ein Wert von f/1.8 (bis f/2.8 noch ok!) auf dem Objektiv stehen. Achtung! Habt ihr Zoom-Objektive, zählt der kleinste Wert immer im ungezoomten Bereich! Aus diesem Grund würde ich Euch auch raten, nicht in den Nachthimmel hinein zu zoomen – da sich dies nur negativ bei der Nachtfotografie auswirkt. Sucht Euch lieber eine Stelle mit freien Blick auf den Nachthimmel oder nehmt lieber noch ein Objekt auf dem „Boden“ mit rein! Da kommen dann ganz oft ganz tolle Sachen dabei raus, als wenn man nur Sterne am Foto sieht. Wobei so eine Milchstraße auch als Stand-Alone-Motiv etwas hat.
Zubehör:
Ein Stativ und wenn es nur so ein kleines Dreibein ist, gehört wohl zur Mindestausstattung. Wer einen Fernauslöser für seine Kamera besitzt kann diesen für die Sternenfotografie ebenfalls einpacken. Ist aber kein muss, denn heutzutage kann man bei fast jeder Cam eine Auslöseverzögerung aktivieren um Wackler zu vermeiden. Wer über eine aktuelle High-End-Kamera verfügt, sollte diese auch per Smartphone-App steuern können.
Yo, und das war es im Grunde auch schon! Der Rest sind dann wirklich nur noch die Einstellungen, welche man an der Kamera vornehmen muss.
Hier die Einstellungen um einen Sternenhimmel zu fotografieren:
BASIS:
Kameramodus: M (manuell)
Fotoformat: RAW (dies erleichtert die Nachbearbeitung)
Fokus: manuel (Autofokus funktioniert bei der Dunkelheit nicht wirklich gut!
Selbstauslöser: 2 Sekunden
Optional:
Falls Eure Cam solche Einstellungen besitzt:
ND Filter: aus
Long Exposure NR: aus
Peaking: aus
MF Assistent: an
Weißabgleich: 3900K (kein muss wenn im RAW Modus)
Bildstabilisator: aus (Linse als auch digital)
Auslöser-Einstellungen:
Verschlusszeit / Auslösezeit: 15 bis 30 Sekunden (abhängig von der Linse – besser sich an die 15 Sekunden orientieren um keine Bewegung –> Sternspuren ins Foto zu bekommen.)
Blende: f/1.8 (oder was ihr könnt – geht auf den kleinsten Wert)
ISO: 1600 (ist ein guter Anhaltspunkt – darüber bitte nicht – versucht dann lieber auf die ISO 800 zu gehen, falls ihr ein Lichtstarkes Objektiv besitzt)
Tipp:
Die maximale Verschlusszeit des Objektivs zur Vermeidung von Sternspuren kann auch berechnet werden:
500 / (Cropfaktor * Brennweite) = maximale Belichtungsdauer
Aber testet es einfach aus!
Diese Einstellungen gelten für den normalen Sternenhimmel als auch für die Milchstraße.
Spezialtipp zur Milchstraße – diese sollte bei Neumond fotografiert werden. Auch der normale Sternenhimmel wirkt hier besser.
Spezialthema Mond:
Bei der Fotografie des Mondes rate ich Euch zu anderen Einstellungen:
Belichtungszeit: 1/125 – 1/250
Blende: 11
ISO: 100
Dies sind die Werte für Vollmond, ist kein Vollmond zu sehen, geht ihr mit der Blende etwas nach unten.
Und so funktioniert es:
Nun sucht ihr Euch einen möglichst dunklen Platz aus, an dem die Lichtverschmutzung noch nicht zugeschlagen hat. Wer etwas flexibel ist, kann hierzu die Seite „Darksitefinder.com“ nutzen.
Dann positioniert Eure Cam auf dem Stativ, wählt den gewünschten Himmelsabschnitt aus und stell das Objektiv bzw. den Focus auf „unendlich“! Achtung – es gibt Linsen die werden nach „unendlich“ unscharf in der Ferne! Hier solltet ihr auf jeden Fall, Testaufnahmen machen – wenn ihr Euer Equipment noch nicht kennt.
Ja, das war es auch schon!
Wie ihr seht eigentlich keine Kunst und ihr braucht dafür auch kein wahnsinnig teures Equipment! In diesem Sinne viel Spaß bei der Astrofotografie.
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