Netbook vs. Tablet: Der eigene Geschmack zählt
Das Jahr 2010 war ein einschneidendes Jahr wenn es darum geht für welche Alternative im Bereich des Privatcomputers sich die Deutschen sich entscheiden. Tablet-Computer erfreuen sich inzwischen immer größerer Beliebtheit und haben sich ihre eigene Nische auf dem hart umkämpften Markt geschafften. Immer mehr Menschen greifen statt zum Laptop oder herkömmlichen Desktop Computer nun zu der Tablet-Variante. Dabei scheint auch immer öfters der Renner der letzten Saison, das Netbook, mit härterer Konkurrenz zu kämpfen haben als es noch zuvor der Fall war.
Die Gründe für den plötzlichen Erfolg der Tablet-Computer liegen auf der Hand. Zwar gab es auch schon vor der Erscheinung des iPads Interessenten für den Kauf von den entsprechenden Geräten, doch auch dieses Mal war es der Release des Pendants aus dem Hause Apple, welches die Tür zum Markt für die Geräte erst richtig aufgestoßen hat. Zeitgleich drücken nun auch die anderen Hersteller immer stärker mit ihren Tablet-Computern auf den Markt und versuchen auf der losgetretenen Welle mitzuschwimmen. Aus diesem Grund beginnen erst jetzt sich viele Leute mit dieser Variante zu beschäftigen, die davor noch über einen langen Zeitraum als "nette Spielerei", aber nicht wirklich als ernsthafte Alternative abgetan wurde. Auf den ersten Computermessen im Jahre 2011 setzt sich der neue Trend fort, denn während es nur wenige Neuankündigungen im Bereich der Netbooks gibt, kündigen Hersteller massenhaft neue Tablet-Computer an.
Die Vorteile von Tablet-Computern liegen auf und vor allem in der Hand: Sie sind leichter, somit besser zu transportieren und haben darüberhinaus auch den Vorteil, dass sie problemlos flach auf den Tisch oder den einer anderen beliebigen Fläche abgelegt werden können. Sowohl auf Zug- oder Bahnfahrten als auch auf der Arbeit in wichtigen Konferenzen kommt dem Nutzer das zu Gute, denn zum einen muss man sich keine Sorgen um die Stellfläche machen, während auch noch gewährleistet wird, dass das Blickfeld durch einen aufgeklappten Monitor unbeeinträchtigt bleibt. Auch die Bedienung ist bei Tablet-Computern intuitiv wie bei keinem anderen Gerät, dient doch das Display in den meisten Fällen durch den Touchscreen als Tastatur, während die Menüführung oft absolut selbsterklärend ist. Insofern zeichnen sich viele Tablet-Computer vor allem dadurch aus, dass sie sich in ihrer Bedienung zwar an herkömmlichen Desktop-PCs orientieren, der ganzen Sache aber ihren eigenen Stempel aufdrücken.
Die Stärke der in den letzten Jahren so boomenden Netbooks ist ihre Nähe zur herkömmlichen und altbewährten Bedienbarkait. PC- als auch Mac-User fühlen sich hier augenblicklich wie zuhause, ist doch das Betriebssystem das gleiche wie auch am heimischen PC. Überhaupt fühlt sich ein Netbook an wie ein PC für die Tasche, wenn gleich er auch eine geringere Rechenleistung an den Tag legt als moderne Heimcomputer. Somit bieten die meisten Netbooks auch die gleichen Programmoptionen wie der PC zuhause, diesbezüglich muss sich der Nutzer also ebenfalls nicht umgewöhnen sondern kann auf die gleichen Programme zurückgreifen, die er auch am eigenen Schreibtisch sonst verwendet. Diese Freiheit ist auch gleichzeitig einer der größten Vorteile gegenüber den Tablet-Computern. In diesem Punkt zeichnet sich darüberhinaus übrigens eine interessante Entwicklung ab: Google drängt darauf mit ihrem eigenen Betriebssystem sowohl in die Netbook- als auch die Tablet-Computer-Nische vorzudrängen und es für beide Optionen dauerhaft zu etablieren. Somit könnte sich eine weitere, konstante Alternative für beide Systeme auftun.
In vielen anderen Punkten nehmen sich Netbook und Tablet nicht viel, wobei der Unterschied hier oft von den entsprechenden Modellen gemacht wird. Das iPad wurde so zum Beispiel oft für seine nicht vorhandenen USB-Anschlüsse kritisiert, was jedoch bei anderen Tabloid-Computern absolut kein Problem darstellt, da sie über einen oder sogar mehrere USB-Anschlüsse verfügen. Bei den Netbooks wurde im Vergleich zum iPad hingegen immer öfters die Akkulaufzeit kritisiert, doch auch hier gibt es neue Optionen die die zehnstündige Laufzeit des Erfolgsprodukt von Apple locker schaffen oder sogar deutlich übertreffen. Die einzelnen Details hängen hier vollkommen von jeweiligen Produkt ab, so dass sich auf dieser Ebene nicht pauschal sagen lässt, welches Gerät sich für den User besser oder schlechter eignet.
Wie bereits erwähnt wurde Tablet-Computern anfangs oft der Vorwurf gemacht, dass sie lediglich eine Spielerei wären, aber ernsthaftes Arbeiten mit ihnen nicht wirklich möglich wäre. Auch Sprecher der verschiedenen Netbook-Hersteller haben diesen Unterschied immer wieder hervorgehoben und betont, dass Tablets größtenteils die Funktion hätten bestimmte Medien schnell an den User zu bringen und darüberhinaus nicht viel bieten würden. An dieser Stelle muss jedoch eindeutig gesagt werden, dass auch dieser Vorwurf allgemeingültig nicht haltbar ist. Auch Tablet-Computer bieten über verschiedene Apps und Programme inzwischen viele Möglichkeiten die altbewährten Programme zu ersetzen, so dass auch an ihnen ein zielgerichtetes und erfolgreiches Arbeiten wie beim Schreiben von Texten oder auch dem Erstellen von Grafiken möglich ist. Auch das iPad ist, wenngleich auch lange als "besserer iPod Touch" verschrien, eine durchaus kompetente Workstation mit der sich viele anfallende Aufgaben erledigen lassen, natürlich auch grundlegende Dinge wie simples Surfen oder der tägliche Mailverkehr. Gleichzeitig bestechen die Tablets dadurch, dass sie oft keinerlei Startzeit haben sondern auf Knopfdruck bereits einsetzbar sind – ein willkommener Unterschied zur langwierigen Startzeit mancher Netbooks.
Ein abschließendes Fazit kann im Kampf zwischen Netbooks und Tablet-Computern daher nicht gezogen werden. Letztendlich orientiert sich die Beantwortung der Frage welches Gerät das passende für einen ist zu stark am eigenen Geschmack. Der Nutzer muss letztendlich selbst entscheiden, wie wichtig ihm bestimmte Features sind. Wie erwähnt bieten Netbooks den großen Vorteil der wegfallenden Umgewöhnungszeit. Hier kann gleich wie zuhause weitergearbeitet werden, wie man es schon seit Jahren kennt. Dafür verzichtet man allerdings auf innovative Features wie man sie nur bei Tablet-Computern wie dem iPad bekommt. Auch für die Zukunft lassen sich kaum Prognosen stellen: Zwar zeichnet sich ab, dass für die nähere Zukunft viele Hersteller ihr Augenmerk auf die Verbesserung der Tablet-Computer legen werden, wodurch diese sicherlich noch in vielen Bereichen zu der Programmbreite von Netbooks aufholen werden, aber gleichzeitig gibt es genauso viele Stimmen die Tablets und Netbooks eine gemeinsame Zukunft voraussagen. Es ist gut möglich, dass sich die Unterschiede beider Varianten weiterhin vor allem durch die unterschiedlichen Modelle definieren, so dass eine Koexistenz durchaus im Bereich des möglichen zu liegen scheint. Für den potentiellen Käufer lohnt es sich ganz klassisch im Vorfeld Meinungsbildung zu betreiben: Ist das Gerät zugeschnitten auf meine persönlichen Wünsche und kann es alles, was ich von ihm erwarte? Sind die anderen Käufer mit ihrem Produkt zufrieden? Welche Chancen gibt es auf die Weiterentwicklung bestimmter Grundladen? Das sind die Fragen, die man sich vor dem Kauf stellen sollte, um letztendlich bei einer Variante zu landen, an der man vor allem langfristig seine Freude hat.
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