Nach über fünf Jahren musste mich mein alter Fotorucksack verlassen, da sich die Nähte verabschiedet haben. Hätte man den Rucksack immer nur so beladen, wie es sich gehört hätte, würde er wohl immer noch seinen Dienst verrichten. Aber mein Fotorucksack begleitet mich auf jeder Reise und muss auch schon mal die ganzen schweren Gegenstände transportieren, wenn das normale Koffergewicht sich mal wieder einer Grenze nähert! ;) Bedingt durch meine Reiseleidenschaft, muss ein Fotorucksack bei mir schon einiges aushalten und unter Umständen ein mehrfaches Umladen und unterschiedlichsten Witterungen überstehen. Daher hatte ich so ein paar Grundanforderungen an meinen neuen Rucksack, die es zu erfüllen gab!
–> Abmessungen dürfen Handgepäckgröße nicht überschreiten (ca. 55x40x20 bzw. 55 x 40 x 25)
–> Möglichkeit mein 13 Zoll Laptop unter zu bringen – am liebsten im extra Fach
–> Regenhaube
–> zusätzliches Fach (Rucksack-Nutzung – das eine oder andere Lunch-Paket sollte damit schon transportiert werden ;) )
–> getrennter Zugriff für Kamera
Wünschenswerte Extras:
–> kleines zusätzliches Fach für Reisepass oder Reisedokumente
–> stabile Stativhalterung
–> große Seitentasche mit der Möglichkeit ein Getränk zu „parken“
–> Gurte zu Schnellbefestigung von Kleidung
–> Beckengurt für höheren Tragekomfort
Angezielter Preis: 60 bis 80 Euro
Wie ich feststellen musste waren meine Anforderungen sehr hoch angesetzt und erst bei der dritten Bestellung landete der Fotorucksack Evolution 8 im Warenkorb. Der Grund hierfür war der doch recht hohe Preis, der mich vom Kauf abhielt, aber die von mir bestellten Alternativen waren einfach nicht zufriedenstellend. Ein großes Problem stellte auch die Handgepäckgröße dar, welche oft bei einer Serie deutlich unterschritten und bei der nächst größeren Variante deutlich überschritten wurden.
Der Evolution 8 hatte hier genau die richtigen Maße (48 x 32 x 22 cm) für mich! Wer es noch einen Tick größer mag, der könnte evt. auch zum Evolution Sling 9 greifen der noch etwas mehr Platz (50 x 33 x 28 cm) bietet, allerdings mit der Breite bei ein paar Airlines kritsch werden dürfte. 8 cm kann man, gerade wenn sich darin massives Equipment befindet, nicht mehr unbedingt zusammen drücken und fast 1/3 mehr als erlaubt fällt dann doch unter Umständen auf!
Auf 95 Prozent der Flugreisen, wird es wohl keine Probleme mit den großen Abmessungen geben, doch wenn die Jungs mal Blut geleckt haben, da man beim Anheben des Rucksacks schon das Gesicht verzieht, dann hat man wirklich ein Problem und kann hoffen nicht eh schon zu spät am Flughafen zu sein! In die kleinere Variante passt dennoch von der Höhe genau mein Reise-Zoom (18-250mm) von Sigma mit montierten Adapter für meine EOS M und genau dies war mir wichtig, denn längere Objektive besitze ich nicht.
…und dies ist wohl der richtige Einstieg meinen Inhalt mit Euch zu teilen, welches ich so auf einer Reise dabei habe!
– Reisezoom Sigma 18 – 250mm + Adpater
– Canon Objektiv 18 – 55 mm
– Canon Pancake Objektiv
– kleine Plastikbox mit Akkus (4x GoPro / 4x Canon Cam / 8 Mingon) und Kleinmaterial
– GoPro Cam mit Gehäuse
– Ladegeräte (USB, GoPro, Cam, Autolader)
– Kamera (EOS M, Alternativ eine normale EOS Spiegelreflex)
– großer Hauptblitz + kleiner mobiler Blitz
Seitenfächer:
Das war es dann auch schon. Recht viel mehr begleitet mich dann auch schon nicht!
Oben im Fach findet dann im Normalfall eine Powerbank ihren Platz, bzw. im Laptop-Fach mein Macbook Air. Ein kleines mobiles Stativ wird an der Außenseite montiert. Fertig! Grundausstattung abgeschlossen!
Mit diesem Packstatus ist der Fotobereich voll und der obere Bereich noch frei für beliebige Zuladung.
Beim Zusammenbau der Fächer hätte ich mir noch die eine oder andere „Zwischenwand“ gewünscht! Dies war bei mir aber kein Problem, da ich noch ein paar Klett-Unterteiler herum liegen hatte.
Haptik und Funktion:
Der Fotorucksack sieht nicht nur wertig aus, er ist es auch! Man packt seine Fototechnik in diesen Rucksack und hat immer das Gefühl, dass die Geräte sauber aufgehoben sind. Alle Reißverschlüsse lassen sich schnell und leicht öffnen. Der Zugriff von 3 Seiten bietet sehr viel Komfort und man kommt direkt an die Dinge welche man gerade benötigt! Gerade einen getrennten Zugriff für die Kamera habe ich lieben gelernt! Die Verarbeitung der Nähte ist super und ich vermute mal, einen Austausch eben wegen diese wird es bei diesem Rucksack nicht geben! Die Sling Funktion – ja, ist nett, brauche ich nun nicht wirklich, wenn dafür noch etwas mehr Polster im Beckenbereich gewesen wäre, hätte ich das bevorzugt. Den Sling-Vorgang an sich habe ich getestet und muss sagen, ganz so leicht – wie es der Name vermuten lässt, funktioniert das dann doch nicht! ;) Das Fach für diversen Kleinkram ist fast etwas klein – aber es ist gerade noch so ok – für die Dinge, welche ich mitführen möchte. Hier wäre vielleicht die nächste Größe einen Tick besser – aber die Gesamtgröße (für Flugreisen) stimmt dann für mich enicht! Was ich positiv beim Daypack hervor heben möchte ist, dass das kleine Gepäckfach voll gepolstert ist! D.h. will man vielleicht einen zweiten Body mitnehmen, so kann dieser dort ohne Probleme verstaut werden. Leichten Regen kann der Rucksack direkt ab und sollte Petrus mal alle Schleusen öffnen, so kann man sein Fotozubehör mit der Regenhaube schützen. Der „Stativhalter“ ist brauchbar, man darf aber nicht meinen, dass der Rucksack für Mega-Stative geeignet ist.
In diversen kleinen Fächern lässt sich alles unter bringen, was man so im täglichen Alltag benötigt. Das Laptopfach ist genau so aufgebaut wie ich es mir vorgestellt habe und befindet sich an der hinteren Seite des Rucksacks. Mein kleines 13 Zoll verschwindet förmlich darin.
Tragekomfort:
Nun ja, das ist wohl das einzige Manko an diesem Rucksack! Denn er ist bestens dafür geeignet sein Equipment sicher von A nach B zu tragen. D.h. von der Wohnung ins Auto und vom Auto ins Flugzeug – aber viel mehr auch nicht! Wer vor hat damit Tagestouren zu laufen, dem empfehle ich nach einer Alternative ausschau zu halten. Denn die Polsterung ist nicht wirklich berauschend und die Konstruktion ist so ausgelegt, dass die Hauptlast auf den Schultern ruht. Für eine Foto-Tour durch die Stadt völlig ok – für professionelle Tourenläufer nicht wirklich zu empfehlen.
Fazit:
Der Tamrac Evolution 8 ist ein prima Transportmedium, so lange man nicht seine Fotoausrüstung über lange Distanzen selbst tragen möchte. Man bringt wirklich viel unter und auch der Zugriff zu den einzelnen Dingen im Rucksack ist aufgrund der Bauart sehr gut möglich. Die Verarbeitung finde ich dem Preis angemessen und könnte gerade beim Tragesystem noch einen Tick besser sein – wobei man hier wohl die Ausführung verbessern müsste.
Tags:
- tamrac
- Tamrac Evolution 8 Sling Rucksack
- tamrac evolution 8 test