ESP8266 Chips – mit ESPEasy einfach verwalten

Ich liebe diese ESP8266 Chips auf den unterschiedlichen Plattformen, da sich mit diesen auf wahnsinnig einfache Art und Weise diverse Bastlerprojekte umsetzen lassen. Wobei ich sogar sagen würde, es geht über das basteln hinaus und es lassen sich mittels dieses Microcontrollers Projekte schnell, einfach und sehr billig realisieren. Egal ob ein Sensor online gebracht werden soll oder es um einfache Anzeigen oder Schaltaufgaben geht, mit dem ESP8266 kann man so ziemlich alles abdecken, was man so im täglichen IoT (Internet der Dinge) Alltag benötigt. Bei einer harten Programmierung dieses Moduls hat man jedoch immer mal wieder das Problem, dass die Veränderungen oder auch Anpassungen hart über eine Schnittstelle auf den ESP geschrieben werden müssen. D.h. man ändert aus Sicherheitsgründen das WLAN Passwort und schon hat man das Problem, dass die Aktoren und Sensoren im Netzwerk nicht mehr erreichbar sind. Jetzt müsste man mit seinem PC und der Programmierschnittstelle an die Endgeräte ran und dort das Programm mit den geänderten Wifi-Daten erneut aufspielen. Ein Weg der nicht wirklich praktikabel ist.

Tja, und genau hier setzt ESPEasy an! ESP Easy ist sozusagen eine eigenständige Firmware für die ESP8266 Module, die nicht nur das Umfeld vereinfacht, sondern auch die Programmierung und Anbindung verschiedener Sensoren und Aktoren.

Die große Auswahl der direkt unterstützen Geräte kann hier eingesehen werden. Da ist wirklich für jeden Standard-Einsatz etwas dabei.
– Temperatur-Sensoren, CO2 Sensoren
– Ansteuerung für Schrittmotoren
– Spannung, Volt und Ampere Messgeräte
– Gyro-Sensoren
– Helligkeit
– RGB Lichtansteuerung, IR Sender
– RFID Kartenleser
– Ultraschall und IR Melder
– direkte Ansteuerung für Servos
– Displays
….und und und

Wie man schon sieht, hier kann man große Bereiche abdecken, ohne die Welt neu erfinden zu müssen.

Ach ja, und diese Thematik – welche ich zu Beginn dieses Themas angesprochen hatte mit der festen Programmierung und den hinterlegten WLANs gehört natürlich auch der Vergangenheit an!
Zum einen gibt es die Möglichkeit direkt ein alternatives WiFi Netzwerk zu hinterlegen in welches sich der ESP dann verbindet, wenn das Basisnetz weg bricht oder nicht vorhanden ist, bzw. fällt Easy ESP automatisch in den AP Modus zurück. Hier wird dann ein neues WLAN Netzwerk direkt vom ESP8266 hoch gezogen, mit dem man sich direkt verbinden und die neuen WLAN Einstellungen bzw. im Grunde auch den ganzen Controller konfigurieren kann.

Über die Oberfläche können dann im Grunde alle Einstellungen und auch etwas eigener Code hinterlegt werden. Ist der ESP fertig eingerichtet, kann über dieses Webserver-Backend auch eine Datensicherung der Konfiguration gefahren werden. D.h. im Worst-Case – neuen ESP8266 einbauen, ESP Easy darauf flashen – Backup einspielen –> läuft wieder!

Klingt jetzt alles sehr fein – oder? Nun ich kann Euch sagen – ist es auch!
Man muss sich zwar zu Beginn etwas mit der Umgebung beschäftigen, aber wenn man einmal verstanden hat, wie es funktionier, geht alles sehr schnell von der Hand.

Lediglich bei der Sicherheit hab ich so kleine Bauchschmerzen, denn das ganze System läuft vollkommen offen und sollte daher auf keinen Fall irgendwie eine Verbindung in ein öffentliches Netz bekommen! Ansonsten wünsche ich Euch viel Spaß bei den magischen Momenten die durch das Internet der Dinge entstehen werden! *lach*

Der Vorteil eines so offenen und einfachen Systems ist natürlich – die Anbindung an vorhandene Steuer oder Hausautomatisationssysteme wird zum Kinderspiel.

Unterstützt werden übrigens folgende Endgeräte mit ESP8266 Chipsatz (zumindest jene, die ganz offiziell unterstützt werden):

ESP8266 – ESP-01
WeMos D1 mini, Pro und R2
NodeMCU V2 und V3
Sonoff Relays, Schalter und Steckdosen
ESP 8285 Sonoff und AI Thinker Endgeräte

Gut, jetzt habe ich Euch viel zu den Basics erzählt! Nun möchte ich Euch noch kurz zeigen, wie einfach die Installation von ESP Easy ist.

Schritt 1: Wir benötigen das Image und den Installer für das Image
Das schöne hier ist, diese bekommt man im perfekten Verbund zum Download.
Die stabile Version ist derzeit ESP120 und kann hier herunter geladen werden:
Download ESP120

Hier würde ich Euch aber empfehlen schon auf die Version 2 zu setzen, wenn es kein wirklich heikles Projekt ist. Die schon sehr stabile Version findet ihr hier:
Download ESP Easy 2.0.0 DEV

(Updates können bei Bedarf über das Backend vorgenommen werden!)

Schritt 2: Inhalte entpacken und Flasher starten
Hierzu führt man bei der 1er Version noch die Flash.cmd aus und bei der neuen Version die FlashESP8266.exe.
Nun hinterlegt man hier den COM Port an dem der ESP8266 hängt und die Software, welche man installieren möchte.

 

Tipp: Die Zahlen hinter den *.bin Files sind ist der Speicher den das Board liefern kann!
z.B. für einen NodeMCU solltet ihr die 4096er Version auswählen.

Der ganze Prozess des flashens dauert nicht lange und ist in rund einer Minute abgeschlossen.

Schritt 3: Reboot des ESP

Schritt 4: WLAN des ESP suchen
Der ESP sollte nun einen AP mit dem Namen „ESP_Easy_0“ oder je nach Version nur mit „ESP_0“ als SSID öffnen. Das Default Password lautet „configesp“.

Tipp: Wenn man mehrere Systeme einsetzen möchte, sollte der Name des Moduls bzw. dessen SSID auf einen einzigartigen Namen angepasst werden. Das Passwort um auf den AP zugreifen zu können, kann ebenfalls in Main Settings geändert werden.

Schritt 5: Mit Heim-Wlan verbinden
Im besten Fall werdet ihr nun direkt auf die Webseite weiter geleitet, auf welcher das gewünschte Netzwerk und das dazugehörige Passwort hinterlegt werden kann.
Sollte dies nicht der Fall sein, so könnte es helfen einfach einmal den Internet-Browser zu öffnen. Sollte man auch dort nicht auf die Seite des WiFi Setup Wizard weiter geleitet werden, so könnt ihr auch einfach die Default IP in den Browser eintragen. Diese sollte „192.168.4.1“ lauten.

Jetzt verbindet sich das System mit dem angegebenen WLAN Router. Wenn man nun viel Glück hat, wird einem noch die neue IP Adresse angezeigt. Dies funktioniert jedoch nicht immer! Sollte dies nicht der Fall sein, müsst er jetzt das Endgerät über einen IP Scanner oder in den verbundenen WLAN Geräten im Router suchen. Das Gerät meldet sich dort mit dem Namen des WLANs also ESP_0.

Schritt 6: Mit der Easy ESP Software und dem Backend verbinden
Gebt dazu einfach die IP in den Browser ein und schon landet ihr auf der Konfigurationsoberfläche.
Das war es dann auch schon – damit wäre die Basiseinrichtung abgeschlossen!

TIPP:
Einen kleinen Tipp habe ich jedoch noch! Ihr werdet recht oft über die „Rules“ stolpern über welche man spezielle Vorgänge auf dem ESP programmieren kann. Fragt mich bitte nicht, warum dieser Menüpunkt auf solche einem Device ausgeblendet wird. Aber wenn ihr mit Regeln auf dem ESP arbeiten und selbst keine Programme und Abhängigkeiten programmieren wollt – so müsst ihr zuerst diese „Rules“ aktivieren. Dafür geht ihr in den Bereich „Tools“ –> dort auf „Advanced“ und dort könnt ihr dann das Häkchen bei „Rules“ setzen. Danach taucht der Menüpunkt bei Euch auf.

Und hier eine kleine Übersicht zu den einzelnen Menü-Punkten:

Main:
Basisinformationen zum System.

Config:
Name und Netzwerk Konfiguration

Controllers:
Wer darf wie kommunizieren.

 

Hardware
Welcher Port macht was und welchen Zustand hat dieser beim Start.

Devices
Hier werden die Sensoren und Aktoren hinterlegt und parametrisiert.

 

Rules
Eigene kleine Abläufe definieren.
Bzw. Programme für Aktionen oder beim Start hinterlegen.

 

Notifications:
Benachrichtigungen auslösen, wenn etwas passiert.

Tools
Firmware-Updates – System neu starten – Backup / Restore der Einstellungen uns vieles mehr!

Fazit:
Easy ESP ist eine geniale Firmware, wenn es darum geht einem ESP Modul eine bestimmte Aufgabe zu zu weisen. Vor allem dann, wenn es Standard-Aufgaben sind. Die Verwaltung der Einheiten ist wirklich ein Traum.

Tipp:
Einfach mal testen!

Webseite: Lets control it


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