Der Bundesgerichtshof stellt deutlich klar, dass Banken keine Haftung bei Online-Betrug tragen müssen, wenn Kunden leichtfertig mit ihren Transaktionsnummern umgehen. Doch welcher Kunde kann in diesem Zusammenhang den Begriff „leichtfertig“ richtig definieren? In den meisten Betrugsfällen bemerken Kunden nicht einmal, dass Sie ihre sensiblen Daten auf gefälschten Internetseiten eingeben oder Ihre Eingaben von einem Virus auf dem eigenen Computer aufgezeichnet werden.
Wahrlich ist es bequem und einfach zu Hause auf dem Sofa zu sitzen und seine Bankgeschäfte von dort zu erledigen. Laut BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) nutzten bereits Anfang des Jahres 2011 über 27 Millionen Deutsche das elektronische Online-Banking. Prozentual gesehen erledigen demnach 43 Prozent aller Bundesbürger im Alter von 16 bis 74 Jahren ihre Bankgeschäfte online. Die meisten Verbraucher sind sich der davon ausgehenden Gefahren, hinsichtlich ihrer privaten Daten und ihres Finanzkapitals, gar nicht bewusst. Im Internet lauern zahlreiche Trojanische Pferde, Viren, Würmer und andere Spyware, um die Zugangsdaten der Bank-Accounts auszuspionieren. Vor einigen Jahren waren diese Gefahren noch nicht so weit entwickelt und stark verbreitet. Mit steigenden Online-Banking-Nutzerzahlen steigt allerdings auch das Interesse der Kriminellen, ihre Schadsoftware weiter auszuklügeln und leichte Beute zu machen.
Dem Risiko eines möglichen Diebstahls von Kontodaten kann vorgebäugt werden indem die Benutzer aufgeklärt sind und einige wichtige Punkte beachten. Unter anderem ist es sehr wichtig zu bedenken, dass man sich nur über sichere und zugangsbeschränkte Netzwerke auf den Online-Banking Servern anmeldet. Am besten ist es dies über das Heimnetzwerk durchzuführen und auf keinen Fall über öffentlich zugängliche Wlans, da die Kommunikation dort häufig unzureichend verschlüsselt ist. Ebenfalls ist von hoher Bedeutung die Anmeldedaten sicher aufzubewahren. Diese sollten nicht in einer Datei auf dem Computer abgespeichert werden, um sie vor Spyware zu schützen.
Eine weit verbreitete Gefahr entsteht auch durch sogenannte „Phishing-Mails“. Dies sind E-Mails, die von der vermeintlichen Hausbank geschrieben werden, aber in Wahrheit von Hackern stammen. In solchen E-Mails wird der Verbraucher dazu aufgefordert aus beliebigen Gründen seine Account-Daten oder Transaktionsnummern zu übermitteln. Keine seriöse Bank würde nach Account-Details per E-Mail verlangen. Der wohl bedeutendste Punkt seine Daten und sein Geld zu schützen ist sicherzustellen, dass der eigene Rechner nicht von einem Virus oder anderer Malware befallen ist. Dies ist über spezielle Antivirenprogramme möglich und sogenannte Virenscanner können den PC systematisch nach Malware durchsuchen. In den meisten Fällen sind solche Scannprogramme sogar kostenfrei.
Im folgenden Video wird gezeigt wie Sie Ihren Computer mit so einem kostenfreien Scan auf Malware überprüfen und bei einer vermeintlichen Infektion die Malware entfernen können.
Autor: Gerold Auer vikingpc.org
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