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Was ist das Usenet – wie funktioniert das Usenet?

Usenet – Wissen teilen bis ins Detail

Das Usenet ist ein weltweites, auf das Betriebssystem Unix gegründetes, elektronisches Netzwerk, in dem Informationen ausgetauscht und diskutiert werden können. Das Usenet funktioniert ähnlich wie ein Internet-Forum, jedoch gibt es keine zentrale Kontrollinstanz, wie etwa einen Administrator. Sämtliche Inhalte sind dezentralisiert und auf mehreren Tausend Newsservern verteilt.

Durch Suchabfrage können Inhalte gefunden werden. Die Vorteile liegen in der enormen Geschwindigkeit bei der Beschaffung von Informationen und der hohen Anzahl von Nutzern, die Antworten geben können. In wenigen Stunden kann der Suchende einen enormen Komplex an Kommentaren zu einem Thema generieren. Dabei werden sogenannte “Threads” verwendet um die Suchergebnisse darzustellen, dies sind grafische dargestellte Themen-Äste und Verzweigungen für einzelne Kommentare. Mit deren Hilfe gewinnt der Suchende einen raschen Überblick über die verfügbaren Informationen.

Zugriff auf das Usenet – der Client macht's möglich

Um Zugang zum Usenet zu bekommen, benötigt man einen Usenet Provider und einen Usenet Client, außerdem sollte ein schneller Internetzugriff vorhanden sein. Ähnlich wie beim Verwenden von E-Mails, wo die Software des Thunderbird oder Windows Mail die Informationen beim Provider abfragen oder Informationen zur Weiterleitung an den Provider abgeben, so verschafft der Usenet Client dem User einen Zutritt zum Usenet. Dies geschieht ebenso durch den Einsatz eines Providers, dieser stellt in der Regel den Usenet Client für die Nutzung als kostenlosen Download zur Verfügung. Der User gibt dem Newsreader des Usenet Clients die Adresse des gewünschten Newsservers ein und dieser ruft alle dort vorhandenen Newsgroups auf. Der Nutzer kann dann die einzelnen Postings sichten und dem Newsreader die gewünschten Postings bekannt geben, dieser lädt dann die entsprechenden Postings herunter. Alternativ kann ein Nutzer auch selbst ein neues Thema, einen Thread, eröffnen.

Entwicklung des Usenets – vom Mininetzwerk zum Datengiganten

Das Usenet wurde 1979 von drei US-Amerikanern ins Leben gerufen, Tom Truscott, Steve Bellovin und Jim Ellis. Zunächst bestand nur die Verbindung zweier Unix-Rechner, der University of North Carolina und der Duke University. Das Ziel war, eine Alternative zum Vorläufer des Internets Arpanet zu schaffen. Zunächst wurde der Datenaustausch über normale Telefonleitungen gelenkt, das Protoll war das UUCP, “Unix to Unix Copy”. Bald konnten mehr Rechner in das Netz integriert werden, zunächst jedoch nur Unix Rechner. Genutzt wurde das Netzwerk zum persönlichen Datenaustausch in Form von E-Mails und zur Teilnahme an öffentlichen Diskussionsforen. Um die Struktur übersichtlich zu gestalten, wurden zunächst sieben, später acht Newsgroups, aufgeteilt nach Themen, eingerichtet. Sie werden übergeordnet als “Big eight” bezeichnet.

1 – comp – Themen um den Computer
2 – sci – Wissenschaft und Technik
3 – soc – gesellschaftliche Themen
4 – talk – allgemeine Gespräche
5 – rec – Freizeit, Erholung, Kunst und Kultur
6 – news – Themen die das Usenet selbst betreffen
7 – alle übrigen Themen
8 – humanities – Geisteswissenschaften

Zunächst existierten nur diese Hierarchien, das Netzwerk war auf einige zentrale Server verteilt, dabei gab es Administratoren, denen relativ viel Macht bei der Entwicklung neuer Groups zukam. In der Mitte der 80er Jahre kam es dann zu einer überraschenden Wende. Das Protokoll UUCP wurde durch das neue Networks News Transfer Protocol, NNTP, ersetzt. Dadurch wurde das Leitungssystem ins Internet verlagert, was eine völlige Dezentralisierung des Usenets ermöglichte. Jeder zugelassene Administrator konnte in der Folge auf dem Newsserver Gruppen hinzufügen und so entstanden neue Hierarchien. Das Usenet verbreitete sich auch bald außerhalb der USA, so dass es in verschiedene Sprachen übersetzt wurde.

In Deutschland entstand 1992 die Usenet-Hierarchie.de* aus dnet.* und sub.*. Weitere Hierarchien sind beispielsweise alt.* unter der Gruppen mit wenig Formalitäten eingerichtet werden können, oder alt.binaries wo das Hinzufügen von Bildmaterial möglich ist. Auch Computerfirmen entdeckten bald die im Usenet schlummernden Ressourcen, eigene Newsserver und Hierarchien dienen als Informations- und Support-Quellen. Derzeit gibt es verschiedene Newsgroups mit deutschen Inhalten, Experten schätzen die Größe der gesamten Nutzergemeinde des Usenets auf 50.000 bis 100.000 User, die Anzahl eingebundener Newsserver liegt geschätzt bei 6.500.

Provider für die Usenet Nutzung – wer bietet mehr?

Der Markt für Provider zur Usenet-Verwendung hat sich gelichtet, die Führung übernehmen im Wesentlichen die drei Anbieter Usenext, Firstload und Alphaload. Diese Provider stellen Ihren Kunden den Usenet Client kostenlos zur Verwendung bereit. Das Herunterladen von Daten wird hingegen berechnet, die Preise werden nach den herunter geladenen Datenmengen festgesetzt. Der Nutzer kann den jeweiligen Provider in einer kostenlosen Testphase probeweise benutzen.

Der Testaccount von Usenext, dem Führenden Usenetprovider erlaubt im 14 Tage-Probeabo das Herunterladen von 5 GB im Highspeed Modus von 50 Mbits/s, weitere 150 GB können mit 1 Mbits/s heruntergeladen werden. Zusätzlich steht ein Testabo von 14 Tagen ohne Registrierung, nur mit Hinterlegung der E-Mail Adresse zur Verfügung. Im festen Abonnement gibt es dann pauschale Datenpakete, beispielsweise mit 25, 50 oder 125 GB monatlich. Nach dem Ausschöpfen der Datenmenge pro Monat, kann mit 1 Mbit/s weiter auf der Flatrate heruntergeladen werden. Support bietet Usenext per Kontaktformular oder auf der Hotline, die Mo-So von 9-20 Uhr zur Verfügung steht. Die Beratung ist kundenorientiert, freundlich und fachlich kompetent.

Ebenso ist Firstload ein aktueller Usenet Provider, im 14 Tage-Probeabo bekommt der User 3 GB zum Herunterladen mit High Speed Geschwindigkeit von 25 Mbits/s, weitere 250 GB könen per 1Mbit/s geladen werden. Im Abonnement gibt es Datenpakete mit 20, 40 oder 80 GB, ist das Datenpaket aufgebraucht, ist ebenfalls eine Flatrate nutzbar mit unbegrenztem Datenvolumen per 1 Mbit/s. Support bietet Firstload per E-Mail, Kontaktformular oder Hotline. Der dritte Anbieter, Alphaload, arbeitet im High Speed Modus mit 50 Mbit/s, damit kann man 5 GB für ein kostenloses 14 Tage Probeabo downloaden. Zur Auswahl stehen Pakete von 15, 30 und 75 GB. Eine Flatrate über das Datenpaket hinaus gibt es nicht. Mit E-Mail, Kontaktformular oder der Hotline erbringt Alphaload Support.

Empfohlen wird die Nutzung der Testversionen um den besten Provider für den eigenen Bedarf zu ermitteln. Möchte man ein Probeabo nicht in ein Festabonnement umwandeln, muss unbedingt rechtzeitig vorher gekündigt werden. Das Abo ohne Registrierung läuft von selbst aus, eine Kündigung ist hier nicht notwendig.

Usenet Newsreader – was das Herz begehrt

Newsreader sind Usenet Tools, die auf die Anzeige, Wiedergabe und Sortierung von Daten und Bildern aus dem Usenet ausgerichtet sind. Sie werden in der Regel von den Providern zur Verfügung gestellt. Beispielsweise liefert der Newsreader von Usenext Suchfunktionen zu Audio, Video und Text, Bewertung von Files, Supportchat, Anzeige des verbleibenden Download Volumens und das automatische Reparieren fehlerhafter Dateien. Auch die Bedienung ist einfach zu handhaben, die Filesuche ist funktionell, übersichtlich und enthält Bewertungen von anderen Usern.

Der Firstload Ikarus ist der Newsreader von Firstload, er verfügt ebenfalls über Bilder- und Video-Vorschau, zeigt die Top Binary Newsgroups an und auch eine außerordentlich präzise Suchmaschine gehört dazu. Zum gegenseitigen Support steht ein Community Chat bereit. Moderierte Downloads kann man zudem in der Firstlounge kostenlos herunterladen.

Der Newsleecher ist unabhängig von Providern, er kann zu jedem Provider genutzt werden. Es gibt NZB Import, automatisches Reparieren und Extrahieren von Dateien sowie eine außergewöhnliche Suchfunktion. Er ist allerdings keine Freeware und auch die Supersuche kostet Gebühren. Vorschauen von Bildern oder Videos sind nicht möglich.

Der Bin-Tube ermöglicht das Anschauen eines Films oder Videos direkt nach dem Import einer NZB. Er repariert defekte Dateien automatisch und löscht überflüssige Files nach dem Entpacken. Weitere Newsreader sind der AltBinZ Newsreader, der Aeton Newsreader oder der Grabit Newsreader.

Usenet Uploads – Hochladen leicht gemacht

Yenc Postpost ist ein spezielles Tool zum Hochladen von Inhalten auf das Usenet. Die Bedienung erfolgt nach Anleitung. Das Tool JBinUp ermöglicht das Hochladen von Dateien ins Usenet mit SSL Verschlüsselung. Dabei erstellt es nach dem Upload automatisch eine NZB Datei. JBinUp ist auf mehreren Plattformen lauffähig und läuft ebenso unter Linux. Ein weiteres Upload Tool ist PreUsenet.

Nützliche Tools – für alle Fälle

Quickpar dient dazu, defekte Dateien aus dem Usenet mittels Par-Dateien zu reparieren. Das Tool AutoUnpack repariert beschädigte Dateien und entpackt Downloads automatisch. Win Rar wird benutzt um gesplittete Archive zu entpacken, dies wird auch mit HJSplit ermöglicht.

Usenet und Datensicherheit – was ist zu erwarten?

Bei einer Überlegung zur Sicherheit der Usenet-Nutzung sind zwei Aspekte relevant. Zum einen betrifft die Datensicherheit den Datenverkehr über das Internet in Bezug auf Malware, Viren und negative Inhalte. Sämtliche Daten, die über das Usenet up- oder downgeloadet werden, müssen durch ein externes Sicherheitsprogramm. Dieses prüft die Dateien auf schädliche Inhalte und löscht gegebenenfalls betreffende Dateien. Des Weiteren führen auch die Usenet Provider wie Usenext oder Firstload Viren- und Malware Kontrollen durch. Und es gibt verschlüsselte SSL Verbindungen sowie Proxyverschlüsselungen. Dieser Aspekt der Sicherheit des Usenets ist daher weitestgehend gewährleistet.

Ein weiterer Aspekt der Sicherheit betrifft die Anonymität der Downloads und das Nachverfolgen getätigter Downloads durch Dritte, wegen Urheberrechtsverletzung. Hier liegt die Verantwortung für den Download beim User direkt, Downloads von urheberrechtlich geschützten Inhalten sind illegal. Wer sie trotzdem macht, riskiert Strafen und eventuell auch Ausschlüsse aus Communities. Eine gelegentliche Nutzung eines geschützten Inhalts für private Zwecke wird dennoch eher unauffällig bleiben. Vorsicht ist allerdings bei Downloads in großem Stile geboten, wer hier allzu aktiv wird, befindet sich schnell im kriminellen Bereich. Abgesehen von der Legalität ist diesbezügliches Verhalten auch eine Frage der Ethik und der Fairness.

Datensuche im Usenet – wo finde ich was?

Die Datensuche im Usenet erfolgt durch die Verwendung von Suchmaschinen. Usenet Search Engines durchsuchen ausgewählte Newsgroups der alt.binaries Hierarchie. Es gibt aber keine Suchmaschinen welche die gesamte alt.binaries Hierarchie durchsuchen können, erst recht nicht die gesamte alt. Hierarchie. Man verwendet stattdessen mehrere Suchmaschinen. Der Usenet Search Engine erstellt dann eine Datei, die der Newsreader lesen kann, die sogenannte NZB-Datei. Ist der gesuchte Inhalt schon etwas älter, kann es geschehen, dass der Inhalt zwar noch im Search Engine angezeigt wird, aber im Archiv des Providers bereits gelöscht wurde, dies würde durch die Fehlermeldung “article not on Server” angezeigt. Problematisch wird es, wenn die gesuchten Inhalte zwar im Usenet enthalten sind, diese aber aus diversen Gründen nicht offen dargestellt werden, bei großen Providern wie Usenext gibt es dafür Unterstützung durch die Community.

Fazit: Usenet ist eine echte Alternative zum Webforum, da der zur Verfügung stehende Datenpool so umfassend ist. Für Jene, die gerne alles ganz genau wissen möchten, eröffnen sich hier weite Perspektiven, aber auch Menschen die einfach Freude am Kommunizieren haben, können im Usenet an so mancher hervorragenden Diskussion teilhaben.


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4 Kommentare

  1. Kostenlos für kurze Zeit immerhin. Man muss nur darauf achten nicht in ein ungewolltes Abo zu geraten. iLoad und aEton bieten aber z.b. kleinere Tests mit einigen GBs an, die nicht automatisch verlängert werden. Hier übrigens eine gute Liste, welcher Usenet Provider zur Zeit die längsten Retentionen(Vorhaltezeit der Daten & Texte) bietet:

  2. Hier noch einen Link zu den bekanntesten Newsreader:

    Kann man sich kostenlos und ohne Anmeldung runterladen.

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